• lexihexi@lemmy.blahaj.zone
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    8 months ago

    Wow, Buschmann und das Justizministerium können sich nun also Queer- und Frauenfeindlichkeit durch aktives Vorschieben fandenscheiniger Bedenken auf die Fahne schreiben.

      • lexihexi@lemmy.blahaj.zone
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        8 months ago

        Mir ging es um die Debatte über das Selbstbestimmungsgesetz.

        Hierbei hat Buschmann mehrfach das absurde und transfeindliche Narrativ angeführt, dass Betreiberinnen von Frauensaunas zum Schutz ihrer Kundinnen die Entscheidungshoheit behalten müssten, wer aus ihrer Sicht Frauen sind. Zudem sieht der aktuelle Entwurf vor, dass bei einer Namensänderung alle Strafverfolgungsbehörden darüber informiert werden und diese die Personen überprüfen sollen. Das ist aus meiner Sicht völlig übergriffig und stigmatisierend.

        Das Sauna Beispiel ist sehr weit hergeholt. Und Strafverfolgungsbehörden können eine Identifizierung auch über Nachnamen, Geburtsdatum, Wohnort und Ausweisdokumentennummern durchführen.

        Die Benachrichtigung der Strafverfolgungsbehörden hat auch historisch einige Brisanz und erinnert an die rosa Listen.

        • weker01@feddit.de
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          8 months ago

          Hmmn, ich dachte das Frauensauna ding ist von außen gekommen und man ist halt drauf eingegangen / hat auf die absurden Befürchtungen geantwortet.

          Das mit der strafverfolgung hatte ich auch anders verstanden, dass ebend die Akten des alten und neuen Namen zusammengelegt wird um so sicherzustellen, dass sich niemand dadurch vor dem Gesetz verstecken kann. (Was zwar auch etwas absurd ist, aber da kann ich eher erkennen warum man Befürchtungen haben könnte, denn ich weiß leider aus Erfahrung wie inkompetent die deutsche Justiz ist mit Strafverfolgung und Namensänderungen). Das die jetzt die Personen kontrollieren sollen ist mir neu… Hast du dafür ne Quelle?

          Ich weiß nicht von dem was ich lese ist es ziemlich hart / verunglimpfend das als queerfeindlich abzustempeln, wenn es doch so viel schlimmeres Verhalten in unserer Politik gibt. Ist halt nicht so progressive wie man es gern hätte, aber nicht auf dem Level von CXU oder gar afd.

          • lexihexi@lemmy.blahaj.zone
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            8 months ago

            Ich wollte anmerken, dass wir hier den wahrscheinlich trotz unserer Diskussion den selben Fight fighten. Ich bin einfach nur sauer und verletzt von dem was Buschmann da abzieht. Aber meine Wut soll nicht gegen dich gerichtet sein. (Nur dass du das weißt, denn die Diskussion ist schon etwas intensiver). 😊

            Hier noch meine Gedanken dazu:

            Sicher ist das etwas zugespitzt, aber es ist meine persönliche Meinung zu der Sache.

            Wer immer Bedenken anführt, dass vulnerable Gruppen Gesetzesänderung zu ihrem Schutz nur bößwillig ausnutzen werden, verkehrt damit den Diskurs in einen mehr als unterschwelligen Vorwurf.

            Klar, unter der CxU gäbe es vermutlich gar kein SBG.

            Dennoch, am Maßstab einer progressiven Politik, finde ich die Art wie per Bedankenträgerei eine nicht haltbare Diskriminierung von trans Person weiter aufrecht erhalten wird mindestens queer-unfreundlich und damit aus meiner Sicht feindlich.

            Denn das Sauna Thema hätte man in der Öffentlichkeit als Populismus abblocken müssen. Wenn man es stattdessen genüsslich in einem Interview (bzw. sogar mehreren) ausrollt, weiß man welche Signalwirkung das hat. Und auch die gemutmaßte Unfähigkeit der Strafverfolgsbehörden kann ja wohl kaum eine Begründung dafür sein, verfassungsmäßige Freiheitsrechte vorsichtshalber gleich zu beschränken. Da wird ohne Not (aber vielleicht ohne Rückgrat) auf unseren Grundrechten herumgetrampelt wo sich ein Justizminister doch vor die Menschenrechte stellen müsste.

            Klar, lieber eine Verbesserung als keine, aber irgendwie hat eine Verbesserung die das übliche Stigma, bei welchem trans sein perfide mit Kriminalität in Verbindung steht quasi gedanklich im Gesetz verankern will, einen sehr bitteren Beigeschmack.

            Und eine europaweite Bewegung zu einer nur-ja-heißt-ja Bewegung, die in einigen Ländern dann zumindest eine nein-heißt-nein Gesetzgebung erzwingen würde zu blockieren, schlägt per Bedenkentragen wieder in die gleiche Kerbe.

  • al4s@feddit.de
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    8 months ago

    Leicht irreführende Überschrift: Die EU Richtlinie ist, laut dem Artikel selbst, eine “Nur Ja heißt Ja” Policy.

    Ich denke ein massiver Großteil der Menschen wäre für eine “Nein heißt Nein” Policy, bei “Nur Ja heißt Ja” kann ich verstehen wenn Leute Vorbehalte haben.

      • crispy_kilt@feddit.de
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        8 months ago

        Die Schweiz hat eine “Nein heißt Nein” Regelung mit einer Ausnahme für Freezing.

        Wäre das nicht ein guter Kompromiss?

      • AggressivelyPassive@feddit.de
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        8 months ago

        Ganz ehrlich, solche Gesetz sind auf diesem Detailgrad nutzlos.

        Im Zweifel steht so gut wie immer Aussage gegen Aussage, wenn nicht gerade starke körperliche Gewalt beweisbare Spuren hinterlässt - in dem Fall ist das Gesetz aber gar nicht nötig.

        Mir klingt das eher nach Symbolpolitik, die in der Praxis rein gar nichts ändert.

        • Sie ändert massiv etwas weil bei Aussage gegen Aussage dann dargelegt werden muss, wie Konsens geachaffen worsen sein soll und nicht wie das Opfer Konsens aktiv verneint hatte.

          Das macht es sehr viel leichter und schafftehr Sicherheit für Opfer von sexueller Gewalt, die aich auf den Rechtsweg begeben

                • Syndic@feddit.de
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                  8 months ago

                  Es hat schon seine Gründe warum bei Verhören, die gleiche Frage wiederholt in unterschiedlichen Formen gestellt werden. Für die meisten Menschen ist es nämlich gar nicht so einfach eine Lüge konsequent aufrechtzuerhalten und sich nicht selber zu widersprechen. Und genau da stellt die Frage nach dem Konsens halt schon eine zusätzliche Hürde bei welcher diese stolpern können.

      • al4s@feddit.de
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        8 months ago

        Nein, ich meine, dass:

        • Die Überschrift impliziert, dass Buschmann eine “Nein heißt Nein” Lösung blockt, was falsch ist.

        • Vorbehalte über “Nur Ja heißt Ja” Lösungen existieren, weil sie schlecht formuliert zu:

          1. Umkehr der Beweispflicht
          2. Expliziter Konsentpflicht und
          3. Wiederholter Expliziter Konsentpflicht

          führen könnten.

        Änderung: Erwähnt sei hierbei, dass die Vorbehalte alle auf das tatsächliche Gesetz nicht zutreffen

        • tryptaminev 🇵🇸 🇺🇦 🇪🇺@feddit.de
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          8 months ago

          Da Zustimmung auch durch sog. kongruentes Handeln ausgedrückt werden kann, sehe ich kein Problem.

          Kein normaler Mensch, der nicht zum ersten Mal Sex hat, sollte damit Schwierigkeiten haben zustimmendes von passiven und ablehnendem Verhalten zu unterscheiden.

          Und wenn man sich nicht ganz sicher ist, tut es auch keinen Abbruch kurz zu fragen, ob man weitermachen oder aufhören soll.

          Von daher finde ich auch die Kriterien “explizite Konsenspflicht” und “wiederholter expliziter Konsenspflicht” nicht als negativ. Selbstverständlich muss bei Sex zu jedem Zeitpunkt Konsens über das ob, was und wie herrschen.

        • Ey ich frag doch nur@feddit.de
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          8 months ago

          Ja beim ersten Punkt stimme ich zu das wurde im ZDF Artikel mindestens unglücklich formuliert und das hat OP übernommen.

          Der Vorbehalt bzgl der Beweispflcht wird in den “5 Minuten Infos” in dem campact Link erklärt und entkräftigt:

          Gilt auch bei „Nur Ja heißt Ja“ die Unschuldsvermutung? Die Unschuldsvermutung gilt nach wie vor. Auch die Beweisführung verändert sich bei „Nur Ja heißt Ja“ kaum. Es wird weiterhin schwierig sein, eine Vergewaltigung nachzuweisen, wenn keine Zeuginnen anwesend waren und es keine Spuren von Gewalt gibt. Der entscheidende Unterschied ist, dass Täterinnen auch dann bestraft werden können, wenn sie keinen körperlichen Zwang ausgeübt haben, um sich über den Willen der anderen Person hinwegzusetzen. Damit sinkt die Schwelle der Strafbarkeit – und die Hürde für Betroffene, Anzeige zu erstatten.

          “Explizite Konsentpflicht” heißt doch, dass beide Personen aktiv zustimmen müssen. Ist doch gut, wo soll das Problem sein? (Till Lindemann hasst diesen juristischen Trick…)

          EDIT: du meinst KonsenSpflicht, oder? Konsens ist, wenn alle dafür sind, Konsent wenn keiner dagegen ist.

  • SrTobi@feddit.de
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    8 months ago

    Bei ja heißt ja mit expliziter verbaler Zustimmung verstehe ich nicht, was passiert, wenn keine der Partein was sagt… Oder verstehe ich das falsch, dass konkludentes Handel auch gilt?

    Würde mich mal ne Statistik interessieren, weil ich mir gar nicht vorstellen kann, dass nicht alle Gerichtsfälle auf Aussage gegen Aussage hinauslaufen…

    In Dänemark gibt’s ja anscheinend so ne App über die man Consent erteilen kann… Hab da aber auch nicht verstanden, wie das funktionieren soll, wenn das nicht gemacht wird.

    • Ey ich frag doch nur@feddit.de
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      8 months ago

      In dem campatct link unter “was würde das für Deutschland bedeuten” ist ein amnesty International Artikel verlinkt der bezug auf Länder nimmt wo es schon so ist:

      1. Wichtige Signalwirkung des Strafrechts Menschen sind nicht grundsätzlich für sexuelle Handlungen, zu jeder Zeit und mit jeder Person, offen. Sexuelle Handlungen bedingen einen Rahmen, in dem alle Beteiligten ihr Einverständnis ausdrücken können – sei dies verbal oder non-verbal durch konkludentes Handeln

      Einfach Rücksicht aufeinander nehmen und respektvoll agieren

  • geissi@feddit.de
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    Deutsch
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    8 months ago

    Es bestünden “erhebliche Zweifel” daran, dass die EU die dafür erforderliche Kompetenz zur Rechtsetzung habe, so eine Sprecherin des Ministeriums gegenüber ZDFheute.

    Zwar könne die EU im Bereich besonders schwerer Kriminalität Mindeststrafen vorschreiben, dies umfasse jedoch nicht die Vergewaltigung.

    Nur: Sowohl der juristische Dienst der EU-Kommission als auch die Juristen des EU-Parlaments sehen das anders.

    Ich weiß ja nicht, Herr Buschmann, das klingt doch irgendwie vorgeschoben.

      • Holzkohlen@feddit.de
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        8 months ago

        Ja, das muss man eben als Mann betrachten. Ist doch nicht so schlimm, wenn man selbst nicht das Opfer ist.
        Spaß beiseite, dass kann nur von einem Mann kommen. Source: bin ein Mann

        • crispy_kilt@feddit.de
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          8 months ago

          Bitte verbreite nicht die Idee weiter, dass Männer nicht vergewaltigt werden können. Auch nicht implizit.

  • Cait@feddit.de
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    8 months ago

    Rechtliche bedenken am Arsch, der will das er und seine Kollegen weiter machen können