Als Anhänger der Grünen wundere ich mich über den Plan der CDU, nach dem Wahlsieg der AfD in Sonneberg die Grünen stärker anzugehen. Anstatt der AfD, aber gut, man ist ja einiges gewöhnt.
Nun soll man ja gelegentlich ehrlich reflektieren, ob man an manchen Problemen tatsächlich eine Mitverantwortung hat, um das in Zukunft abzustellen. Vielleicht war die grüne Politik zu Beginn der Scholz-Regierung einfach etwas zu hektisch oder zu schnell? Nachdem während Merkel I-IV nicht viel passierte, muss man aus grüner Perspektive natürlich sehr schnell sehr viel aufholen. Aber viele im Land könnten sich davon überrumpelt fühlen.
Wenn ihr Spindoktor in der grünen Parteizentrale wärt, was würdet ihr am grünen Stil korrigieren wollen?
Die Webseite ElectricityMaps ist sehr anschaulich. Keine Ahnung ob die Daten vertrauenswürdig sind, aber ich könnte Stunden damit verbringen, die Strom-Mixe auf der Welt zu beobachten. Bei mir führte das dazu, den Atomausstieg in Frage zu stellen (in der Form, bestehende Meiler abzuschalten während Kohlekraftwerke weiterlaufen. Den Neubau von Atomkraftwerken halte ich für Wahnsinn). Solche Tools sollten die Grünen aktiver nutzen. Zwar sieht man einen auf ElectricityMaps einen noch mittelhohen CO2 Ausstoß bedingt durch Kohle, aber immerhin haben wir einen verdammt hohen Anteil an Erneuerbaren. Es wird deutlich, wie drängend der Ausstieg aus der Kohleverstromung ist.
Dieses “Atomkraft mit Kohle ersetzt” ist aber auch so ein Märchen, was immer noch rumgeistert, aber dadurch nicht wahrer wird. Kohlekraftwerke weiterlaufen lassen war nie der Plan der Grünen und Atomkraftwerke vor Kohlekraftwerken ebenso wenig. Mal ganz abgesehen davon, dass Atomkraft eh nicht gut mit einem erneuerbaren Strommix wie in DE funktionieren würde. Einfach so weiterlaufen lassen wäre nie eine Option gewesen.