• driest@feddit.de
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    1 year ago

    Man darf nicht vergessen das auch die Leute die sich über beide Ohren verschuldet haben nach auslaufen ihrer Konditionen schon ordentlich getilgt haben. es gibt in Deutschland eigentlich niemanden der <10 Jahre Zinsbindung vereinbart, und bei <1% Zinsen geht das mit der Tilgung auch echt schnell.

    Die Banken haben zwar damals Kredite “leichtfertig” vergeben in dem Sinne das 110% Finanzierungen mit wenig Gehaltsspielraum ohne zusätzliche sicherheiten akzeptiert wurden, aber dafür wurden in der Regel hohe tilgungssaetze verlangt.

    wenn jemand als von den 110% für 10 Jahre 3% getilgt hat, was bei den niedrigen Zinsen kein Problem war, dann ist die Restschuld deutlich geringer und die Person hat auch nochmal 10 Jahre Gehaltsentwicklung hinter sich. wenn man sich die letzten Gewerkschaftsabschlüsse so ansieht steigen die Gehälter ja auch bedingt durch die Inflation gerade stark.

    dazu kommt das die Leute die vor 10 Jahren gekauft haben ja noch 10 Jahre Wertentwicklung mitgenommen haben. das Haus was gerade von 800 auf 600k im Wert gefallen ist hat damals halt auch nur 400-500k gekostet. die richtig grosse Fallhöhen sehen wir erst in 5-8 Jahren, wenn die Zinsbindungen für die richtig hohen Preise auslaufen.

    ich halte es deshalb für uebertrieben zu erwarten das wir bald reihenweise Zwangsversteigerungen sehen werden. klar kann sich kaum einer bei den aktuellen Zinsen leisten 700-800k zu 110% neu zu finanzieren, aber für die die das schon 10 Jahre machen sind ja nur noch ~80% davon übrig, der ursprüngliche Preis was niedriger, und ihr damals knapper finanzieller Spielraum hat derweil auch ein bisschen mehr Luft gewonnen.

    was wir sehen werden ist das der ehemals “reiche” Vorstadt mittelstand sich vermutlich Mal 10 Jahre einschränken muss um die neue Rate zu stemmen die vermutlich ~50% über der alten liegen wird. man wird Rückzahlungspläne strecken müssen und viele Häuser sind dann halt nicht bis zur Rente abbezahlt, was das Altersarmut Problem noch verschärfen wird.

    Viel Bedenkenswerter halte ich die mietentwicklung durch Wohnraumverknappung. der Neubau ist massiv eingebrochen, weder werden Wohnungen frei weil junge Familien von Wohnungen in Neubau Häuser ziehen, noch werden mehr Wohnungen gebaut. Das wird zwingend zu massiven mietsteigerungen führen, da muss man nur Mal nach Berlin schauen um zu sehen was sowas bewirkt.

    wer also noch keinen riesen Kredit aufgenommen hat um eine ueberteuerte Wohnung oder ein Haus zu kaufen wird dann halt über die Miete massiv Geld verlieren. umziehen wird quasi unmöglich ohne riesige Aufschläge zu bezahlen, und alle jungen Menschen die ins Berufsleben starten tun mir jetzt schon leid.

    • metatron@occult.social
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      1 year ago

      weder werden Wohnungen frei weil junge Familien von Wohnungen in Neubau Häuser ziehen, noch werden mehr Wohnungen gebaut.

      Gleichzeitig schrumpft die Bevölkerung - das sollte mittelfristig zu Leerständen führen - was wir ja auch verschiedentlich schon beobachten.

      Vielleicht sollte man - anstelle neue Wohnungen zu bauen - die Lebensbedingungen überall so attraktiv machen, dass Leute eben auf dem Land wohnen bleiben anstelle in die Großstädte zu ziehen.

      • ebikefolder@feddit.de
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        1 year ago

        Woher beziehst du deine Informationen, dass die Bevölkerung schrumpft?

        Zum 1. Januar 2023 wurde die Bevölkerung auf 83.809.425 Menschen geschätzt. Dies ist eine Zunahme von 0,06% (52.767 Personen) gegenüber 83.756.658 Einwohnern im Vorjahr.

        Für 2023 wird erwartet, dass die Deutschland Bevölkerung um 52.800 Menschen zunimmt und Anfang 2024 83.862.225 Einwohner erreicht

        (https://countrymeters.info/de/Germany)

      • pfannkuchen@feddit.de
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        1 year ago

        Die FDP werbt mittlerweile in Indien, dass die Einwanderung in Deutschland nie leichter war. Irgendwie sehe ich nicht, dass die Bevölkerung hier aufnimmt.