• rhabarba@feddit.de
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    1 year ago

    Die wenigsten Morde sind Tyrannenmorde, diese sind separat zu betrachten. (Und: Stauffenberg zum Beispiel wollte auch keine linke Demokratie, sein Scheitern war wahrscheinlich gar nicht so bedauerlich.)

    Es ist ein ziemlich übler Diskussionsansatz, die Morde “der Guten” (kein Mörder kann ein Guter sein) mit Georg Elser zu vergleichen und die Morde “der Bösen” mit Hitler. Kein Mörder tut im Deutschland des 21. Jahrhunderts der Gesellschaft einen Gefallen. Siehst du das anders?

    • oliver@friendica.xyz
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      1 year ago

      Ich weiß schon, warum ich von Elser und nicht von Stauffenberg schrieb.

      Linksextreme Morde muss man schon mit der Lupe suchen. Die Zeugen aus dem Antifa Ost-Verfahren haben sich längst reihenweise als Neonazi-Schlägertrupps selbst auf der Anklagebank versammelt. Gegen solche Leute vorzugehen, bewerte ich tatsächlich auf einem völlig anderen Level, als Gestalten, die Menschen wegen Hautfarbe oder Frisur versuchen zu töten.
      Ein Land, in dem sich Neonazis sicher fühlen, ist kein lebenswertes Land.

      • rhabarba@feddit.de
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        1 year ago

        Ein Land, in dem sich Neonazis sicher fühlen, ist kein lebenswertes Land.

        Neonazis sind erst mal Menschen, Bürger und Steuerzahler. Man kann ihre Ansichten und ihre Taten entschieden ablehnen und aktiv bekämpfen, was ich durchaus befürworte. Ihnen mit Entmenschlichung zu begegnen setzt aber ziemlich üble Signale.

        • oliver@friendica.xyz
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          1 year ago

          Man kann ihre Ansichten und ihre Taten entschieden ablehnen und aktiv bekämpfen, was ich durchaus befürworte.

          Linksextremismus nährt sich dadurch, dass der Staat ihre Ansichten und Taten nicht bekämpft. Was meinst du, wodurch die linke Szene in Leipzig so schnell angewachsen ist? Weil du bei den U40-ern hier Massen an Leuten triffst, die alle in diese Stadt gezogen sind, weil sie es satt hatten, jahrelang Nachts von betrunkenen Schlägertrupps durch die Viertel gejagt und von der Exekutive abgewimmelt zu werden. Weil ihr Vertrauen in Sachen Antifaschismus gegenüber diesem Staat am Gefrierpunkt liegt. Dadurch hat sich eine linke Szene gebildet, die auf sich selbst aufpasst.
          Weil auf diesen Staat absolut kein Verlass ist, wenn du nicht in das Wunschschema von Nazis passt und denen die Straßen gehören.

          • rhabarba@feddit.de
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            1 year ago

            Dadurch hat sich eine linke Szene gebildet, die auf sich selbst aufpasst.

            Dagegen spricht wenig. Zu fünft einen Kanalarbeiter zu überfallen entspricht aber nicht meinem Verständnis von “auf sich selbst aufpassen”.

            Nicht alle Linken verteidigen sich bloß. Nicht alle Rechten sind gewalttätig. (Das Gegenteil ist genau so richtig.)

            Weil auf diesen Staat absolut kein Verlass ist, wenn du nicht in das Wunschschema von Nazis passt und denen die Straßen gehören.

            Das Gewaltmonopol liegt nicht bei denen, die die größte Waffe haben. Und das ist auch in deinem Sinne.

            • oliver@friendica.xyz
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              1 year ago

              Das Gewaltmonopol liegt nicht bei denen, die die größte Waffe haben.

              Das Gewaltmonopol liegt bei denen, die sich hierzulande auch ohne Waffe sicher fühlen können. Alle 2 Monate wird wieder ne Polizeigruppe aufgedeckt, bei denen solche Sprüche wie „Wir sind aus Cottbus, und nicht aus Ghana, wir hassen alle … Afrikaner“ zum Humorrepertoire gehören. Und ein Witzbold wie du will Menschen aus Ghana erzählen, dass sie denen gefälligst das Gewaltmonopol anzuvertrauen haben.
              Diese gleichgültige deutsche Haltung ist es, deretwegen Neonazi-Zellen in aller Ruhe aufgebaut und hunderte Menschen seit der Wende umgebracht werden konnten.
              Wie es strukturell bei der Polizei von innen aussieht, hat Simon Neumayer ausgiebig dargelegt.