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Die deutschen Schülerinnen und Schüler haben im internationalen Leistungsvergleich PISA im Jahr 2022 das bisher schlechteste Ergebnis erzielt. Auch in den meisten anderen OECD-Staaten sanken die akademischen Fähigkeiten.
Ist ja schön dass das die Schüler sind, die da so schlecht abschneiden, wie nie. Damit wäre ja die Schuldfrage eindeutig geklärt und wir können im Bildungssystem einfach kostenneutral so weitermachen wie bisher.
Das Problem ist das deutsche Bildungssystem, das im 21. Jahrhundert so tut, als wäre es 1950. Als gäbe es keine Kinder, die zu Hause nicht Deutsch sprechen, in Armut aufwachsen oder mit anderen Lernschwierigkeiten kämpfen. Damit verweigert das Bildungssystem benachteiligten Kindern, ihre Talente und Möglichkeiten zu entwickeln […].
Schreibt die Zeit (Achtung, eventuell Paywall). Besser kann man es fast nicht formulieren.
Na ja, das ignoriert halt dass das Bildungssystem selbst da versagt wo zu Hause die besten Voraussetzungen existieren so lange die Bildung im Bildungssystem nicht buchstäblich durch Bildung zu Hause ersetzt wird.
Da gebe ich dir vollkommen Recht! Ich selbst habe all das unter “benachteiligte Kinder” eingerechnet - aber ja, etwas differenzierter betrachtet, stimme ich dir zu.
Im restlichen Artikel ist aber auch erwähnt, dass Bildung in Deutschland einfach viel zu viel vom Elternhaus abhängt.
Das hat übrigens 1950 schon so getan, als wäre es 1890. Insofern eigentlich nur kontsekwend
Da ist noch Platz nach unten.
Sehe da jetzt auch zunächst mal noch Einsparpotenzial.
Ich hab gehört, dass hier auch Privatisierungen helfen könnten. Wir lassen das einfach den Markt entscheiden.
Junger Mann, Ihre Ideen gefallen mir, wir brauchen Leute wie Sie! Schon mal daran gedacht, Staatssekretär bei uns zu werden?
MfG, B. Stark-Watzinger
Gerne. Kommt gut im Lebenslauf.
Was halten sie davon, wenn wir die Schul-Kantinen direkt an McDonald’s verkaufen und den Politikunterricht von der Bild-Zeitung gestalten lassen?
Warum nur ein Unterichtsfach privatisieren? Das ist doch verschenktes Potenzial! Wir brauchen mehr Sponsored Content™ in allen Fächern! Werbung aller Art ließe sich sehr gut im Unterricht unterbringen, zusätzlich noch Distribution über Lehrmaterialien. Und die ganze ungenutzte Werbefläche an den Wänden erst! Über die Bewertung des Lernerfolgs, die ohnehin schon routinemäßig durchgeführt wird, ließe sich auch noch Feedback über die Wirksamkeit der Werbemaßnahmen sammeln. An Schulen ist in der Regel das Zielpublikum sehr homogen, da ließe sich also auch sehr zielgerichtet werben.
/s, bevor noch irgendwelche “Bildungspolitiker” auf Ideen kommen…
Stimmt. Wachstum nach unten.
Aber nur für Leute die in Deutschland tief verwurzelt sind
Einerseits gehen die Autorinnen und Autoren davon aus, dass die Schulschließungen während der Corona-Pandemie einen negativen Effekt auf den Kompetenzerwerb hatten. So wurde der Distanzunterricht in Deutschland weniger mit digitalen Medien bestritten als im OECD-Durchschnitt.
Tja. Kannste nichts machen.
Ich meine: Wie soll man auch Arbeitsblätter aus den 80ern zum Klimawandel an 35 Schüler im “Home-Office” austeilen, da ist der Lehrkörper ja mehrere Stunden unterwegs???
Zumindest die Arbeitsblätter aus den 80ern zum Klimawandel sind leider immer noch aktuell.
Fleischereifachverkäufer* schneiden so schlecht ab wie nie.
Fände ich bedenklicher.
“Darfs auch ein bisschen weniger sein?”
Neue PISA-Studie: Deutsches Schulsystem schneidet so schlecht ab wie nie
Ich habe eine deutsche Schule besucht. Daher lese ich nicht den Artikel, lasse aber trotzdem einen Kommentar ab.
Hast Du einen Artikel über das schlechte Abschneiden deutscher Schulen im internationalen Vergleich gelesen, hast Du alle gelesen. Da steht selten was neues drin, meistens wird da nur in irgendeiner Form Überraschung geheuchelt, dass die Zustände so sind, wie sie sind, obwohl niemand, der innerhalb der letzten drei bis vier Jahrzehnte das deutsche Schulsystem erlebt hat, ernsthaft überrascht sein sollte.
obwohl niemand, der innerhalb der letzten drei bis vier Jahrzehnte das deutsche Schulsystem erlebt hat, ernsthaft überrascht sein sollte.
So einfach ist das nicht. Nach dem ersten Pisa-Schock gab es so einiges an Reformen (vor allem wurde das dreigliedrige Schulsystem aufgeweicht) und die Ergebnisse der Pisa-Studie, an der ich teilgenommen habe, waren gar nicht so schlecht. Wenn wir weiterhin eine schrumpfende Schülerschaft gehabt hätten, wäre wohl noch was drauß geworden. Mit “demographischer Dividende” (weniger Schüler, gleich Ausgaben -> mehr Geld für Schüler) hätte man da einiges erreichen können.
Dumm ist vor allem, dass die Politik nicht auf die Zuwanderung reagiert hat. Jetzt hat man nicht nur plötzlich mehr Kinder, sonder auch mehr Kinder mit zusätzlichem Förderbedarf (Spracherwerb, Kriegstrauma…). Natürlich könnte man jetzt z.B. mit Schulden oder Steuern ebenfalls mehr Geld in die Schulsysteme stecken - immerhin erhöhte die höhere Zahl an Kindern die erwartete Zahl der Steuerzahler, die Schulden pro Kopf sinken also - aber da eine schwäbische Hausfrau angeblich nicht so rechnen würde, geht das leider nicht.
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Das heißt es gibt noch weiteres Potential zum Einsparen. Wir sollten keine neuen Schulden für zukünftige Generationen machen, die sie aufgrund fehlender Bildung sowieso nicht zurückzahlen können. /s
Ich finde es krass, dass Bildung Ländersache ist und es trotzdem so schlecht läuft. Eigentlich müssten ein paar Länder doch gute Ideen haben wie man es besser machen kann und die könnten die anderen dann kopieren. Also quasi wir schreiben von den Finnen ab oder so.
Bildung müsste Bundessache sein, und vom Niveau her nicht nach Berliner Standard.
Man hat das ja unter anderem gemacht, weil man die Lehren aus der Nazizeit gezogen hat und somit kein zentrales Bildungssystem mehr anfällig für propagandistischen Missbrauch machen wollte. Ironischerweise ist es jetzt das gleiche föderale System, dessen immense Schwächen die Gesellschaft so verblödet hinterlässt, dass diese wieder anfällig für Nazi-Propaganda wird.
Der Abwärtstrend begann 2012. Was ist da bzw in den Jahren davor geschehen? Die Schulschließungen in der Pandemie scheinen das ja nur verstärkt zu haben.
Du musst neu hier sein, der Abwärtstrend hat lange vorher angefangen. In den 1990ern wurde das Schulsystem auch schon kaputtgespart.
Nein. Die Ergebnisse um 2010 (oder so) herum waren besser als vorher und danach.
Überraschung! Nachdem die Kinder (zumindest von den Schulen) während Corona hängen gelassen worden sind.
Das Hängenlassen während Corona war einfach nur eine konsequente Fortsetzung des Status Quo und und kam nicht überraschend, wir reden immerhin vom deutschen Schulsystem. Das scheißt seit Jahrzehnten auf alle Betroffenen.
Jetzt wird wieder ein paar Wochen lang die PISA-Sau durchs Dorf getrieben und die “Bildungspolitiker” aller Parteien profilieren sich mit Sonntagsreden, danach bleibt Alles, wie es war (außer die Wände in den Schulen, da fällt evtl. zwischenzeitlich noch mehr Putz ab). Bei der nächsten PISA-Studie setzen dann Alle wieder ihr überraschtes Pikachugesicht auf und der Kreislauf fängt von vorne an.