Stark! Als Zeichen für den Umweltschutz hat der Einrichtungskonzern IKEA angekündigt, bei der beliebten Kinderbetreuung "Småland" in jeder Filiale künftig komplett auf Plastik zu verzichten. Im Bällebad sollen daher jetzt statt Kunststoffkugeln ausschließlich umweltfreundliche Kartoffeln verwendet werden.
Mal vom Umweltaspekt abgesehen – es ist finde ich schon irgendwie verrückt, wie sehr wir unsere Kinder solchen Kunststoffen aussetzen, die wahrscheinlich in großem Maße hormonell aktive Substanzen ausdünsten. Wäre cool, wenn es da eine gleichwertige Alternative gäbe.
Holzkugeln.
Jetzt aber im Ernst, für viele Dinge gibt es keinen plastikfreien Ersatz. Ein Bällebad ohne Plastik ist nicht möglich. Will man da Plastik reduzieren, dann gibt es halt kein Bällebad mehr.
Als ich in der Schule war (früher, als es noch Bäume gab) waren die Leute ganz begeistert von Plastik. Anders als Holz müsste man es nicht ständig neu behandeln wenn es draußen Regen, Sonne und Holzwürmern ausgesetzt war, und im Gegensatz zu Eisen und Blech ist es nicht einfach weggerostet, was bei Autos, Schiffen, Brücken, Baumaschinen usw. ein riesiges Problem darstellte.
Vor den vollverzinkten Karossen die irgenwann in der 90ern Standard wurden, waren die Autos wegen Rostschaden nach 10 Jahren praktisch Schrottreif, da im Winter Schotter und Streusalz den Unterboden angegriffen haben.
Der Gedanke hinter dem Großeinsatz von Plastik waren länger haltbare Produkte, die weniger Pflege brauchen, was man damals auch voll knorke fand.
PLANTBULLAR wären vielleicht eine Alternative zu Plastik. Diese werden nicht aus Mineralöl hergestellt und haben ein pflanzlichen Ursprung.
Pflanzliche Kunststoffe gibt es reihenweise, nur sind sie halt teurer als das Erdölprodukt
In vielen Fällen ist (in gesundheitlicher Hinsicht) weniger der Ausgangsstoff das Problem, sondern Zusatzstoffe, die die Materialeigenschaften ändern sollen.
Pures Polyethylen (zB. aus Erdgas) ist beispielsweise komplett harmlos, während bspw. buntes und flexibles PLA-Filament (zB. aus Maisstärke) massenhaft mir unbekannte, potentiell schädliche Stoffe enthalten dürfte.