• 𝘋𝘪𝘳𝘬
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    1 year ago

    Ja, ich sehe eigentlich vor jedem Geschäft so einen Aufsteller, dass sie Leute suchen.

    Und dann liest du das kleingedruckte und findest raus, das sie mindestens 5 Jahre Berufserfahrung, hochwertigen Abschluss, Bereitschaft zu Wochenend- und Mehrarbeit haben wollen, schöngerechnete 25 Tage Urlaub bieten, und ganz knapp über Mindestlohn bezahlen.

    Ein Problem das ich auch ganz stark sehe ist Kundensupport.

    Das Blöde ist, der wird - natürlich einzig und alleine aus Kostengründen - outgesourcst. Oft landet der Support dann irgendwo im Ausland aber nahe der Deutschen Grenze, so dass die Leute günstig angestellt werden können, aber trotzdem Deutsch sprechen.

    Wenn du Glück hast, hast du in großen Unternehmen für den Inhouse-Support maximal noch Fieldservice oder On-Site-Support, der Rest läuft gerne auch mal über einen zentralen Servicedesk der einfach irgendwo “gemietet” wurde, weil die Firma für den Preis einer IT-Fachkraft in Deutschland 3-4 mal so viel zahlen müsste.

    • h3ndrik@feddit.de
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      1 year ago

      Ja kommt drauf an. Ich glaube für die Pappaufsteller die ich erwähnte, ist das auch viel unqualifizierte Arbeit. Man braucht jetzt keine 3 jährige abgeschlossene Berufsausbildung oder Abi um beim “Cool Blue” zu arbeiten oder beim Rewe die Regale aufzufüllen. Ich weiß nicht wie es beim Bäcker aussieht, aber wahrscheinlich reicht da ein Gesundheitszeugnis und eine kurze Schulung wenn die Teiglinge eh aus der Fabrik kommen und man die nur bis es piepst in den Ofen schieben muss.

      Natürlich ist das schlecht bezahlt. Und ich glaube auch nicht, dass der Markt das sinnvoll regelt. Die machen den Laden lieber halbtags zu und/oder fahren alles an der Grenze was irgendwie mit Krankenstand und Mitarbeiter zwischen Filialen hin- und herschicken irgendwie (schlecht) funktioniert als den Leuten so viel zu bezahlen, dass da auch jemand arbeiten möchte/kann. Irgendjemand muss aber auch im Supermarkt arbeiten.

      Mit den qualifizierten Arbeitskräften und ‘Qualifikationen’ kann ich schon eher hoffen, dass der Markt das regelt. Müssen die Unternehmen halt wissen, ob sie ihre Arbeit erledigt haben möchten, und wie sie die Anforderungen setzen. Scheint ja dann nicht so wichtig zu sein wenn sie die Stelle lieber unbesetzt lassen.

      Aber es fehlt ja grad auch im Handwerk und überall.

      Aber um mal ein beliebtes Argument rauszuholen: Früher war das nicht so. Dass die Bäckerei erst um 9 aufmacht weil keiner da ist zum Verkaufen habe ich so noch nicht wirklich erlebt. Und dass für 3 Stunden ein Stellwerk unbesetzt ist und kein Zug über die Strecke fahren kann ist gelinde gesagt nervig. Ich wohne in der Stadt und die Autobahnen sind echt ätzend voll, wenn man zu normalen Arbeitszeiten fahren muss.

      Aber ihr habt recht. Mit KI hat das nichts direkt zu tun. Höchstens kann man hoffen, dass KI dazu beitragen kann Prozesse zu optimieren und ungeliebte Arbeit zu übernehmen. Natürlich wird das aber andere Konsequenzen bedeuten. Sowohl für den Kunden als auch für den Arbeitsmarkt und die Löhne.