Außer dass die anderen Parteien bereit sind mit der CDU zusammen zu arbeiten aber nicht mit der AfD?
Anders gefragt, was ist die Evidenz, dass die AfD eine antidemokratische Partei ist? Woran könnte auch für besorgte Mitbürger zu sehen sein, dass die Teilnahme an demokratischen Wahlen eine Partei nicht automatisch demokratisch ist?
Schade, dass der Domaininhaber anscheinend erfolgreich verklagt worden ist.
Das ist super, danke.
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
CDU: rechts bis rechtspopulistisch
AFD: Rechtspopulistisch bis rechtsradikalFrage: Was ist überhaupt eine demokratische Partei? Meist ist gemeint, dass sie sich zu unseren demokratischen Strukturen, Werten und dem Grundgesetz bekennt. Das macht die AFD in Teilen nicht, sondern stellt diese explizit in Frage. Die Union ist zumindest nicht verdächtig, demokratische Institutionen in Frage zu stellen
Zu dem, was @Raulo hier schon verlinkt hat, hier ist mal ein Vergleich zwischen den Wahlprogrammen der NSDAP und der AfD:
Woran könnte auch für besorgte Mitbürger zu sehen sein, dass die Teilnahme an demokratischen Wahlen eine Partei nicht automatisch demokratisch ist?
Als unironisch: Die Weimarer Republik mit der NSDAP ist da ein echt gutes Beispiel für. Aber auch buchstäblich jedes Land, wo Faschisten jemals die Macht übernommen haben (wenn sie nicht von einer äußeren militärischen Macht eingesetzt wurden): https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_fascist_movements_by_country
Da ist auch ganz wichtig zu betonen, dass in allen diesen Fällen die konservativen Parteien immer dabei geholfen haben. Da ist Italien auch ganz hilfreich, aber es ist wirklich eigentlich überall immer ähnlich abgelaufen.
- Bei der Italien-Wahl 1921 taten sich Mussolinis Faschisten im Wahlkampf mit den Liberalen, Sozialliberalen und National-konservativen zusammen (der sogennante Nationale Block), um die Sozialdemokratische/Sozialistische PSI “aufzuhalten”. Die PSI wurde zwar stärkste Kraft, konnte aber keine Regierung bilden und die Konservativen, Liberalen und Sozialliberalen haben weiterregiert, wie auch 1919 - nur dieses mal in einer Koalition mit den Faschisten, die nur 2 Sitze hatten. Das führte dann 1922 dazu, dass Mussolini die konservative Regierung in seinem “Marsch auf Rom” unter Druck setzt, sie zerfällt und der König den liberal-konservativen Premierminister entlässt und Mussolini zum PM ernennt. Und zack, da ist die Diktatur
Das Skript geht eigentlich meistens so:
- Sozialdemokratische Regierung (fast immer in Koalition mit mitte-rechts Partei) wird abgewählt/zerfällt, konservative/liberale Regierung (Koalition) übernimmt, wird später in Wahlen abgestraft, geht Koalition mit Faschisten ein, Faschisten sprengen Regierung, formen neue Koalition mit Konservativen/Liberalen aber unter ihrer Führung, und formieren Diktatur (Deutschland, Österreich, Italien, Rumänien)
- Konservative/liberale Partei nähert sich faschistischer Partei an, formen gemeinsame Blöcke, putschen sozialdemokratische Regierung (fast immer in Koalition mit sozialistischer/kommunistischer Partei) und formieren Diktatur (Spanien, Portugal)
dass die AfD eine antidemokratische Partei ist?
An ihren Mitteln und Methoden muss man sie alle beurteilen, nicht an ihren (vorgeblichen) Zielen.
Wer also z.B bereit ist, demokratische Prinzipien außer Acht zu lassen, um bestimmte Ziele (schneller / leichter / überhaupt) zu erreichen, der ist entsprechend zu verurteilen.
Ja genau. Aber was sind denn die Mittel? Bekannt sind Zitate von Höcke und Gauland, aber “das ist doch nicht die Partei”.
Sonst müsste man ja die CDU an Merz messen.
aber “das ist doch nicht die Partei”.
Äh, doch. Exakt das sind sie. Genau deshalb wählt die Partei diese Menschen zu Landes- oder Bundessprechern, Fraktionsvorsitzenden, Parteivorsitzenden und Spitzenkandidaten. Diese Menschen sind doch nicht zufällig da irgendwie hingefallen und sagen dann Sachen, die sagen Sachen, überzeugen die Parteibasis, und werden von diesen dann in diese Positionen gehoben.
Sonst müsste man ja die CDU an Merz messen.
Jepp, muss man auch. Die Union hat Merz zu ihrem Parteivorsitzenden gewählt weil sie seine Positionen unterstützt. Genauso wie Söder, Kretschmer und Wüst, und deshalb kann und muss man die Union genau an denen messen. Die Union und AfD wählen diese Leute buchstäblich aus um sie zu vertreten damit man die Partei an ihnen messen kann.
Sonst müsste man ja die CDU an Merz messen.
Doch, zu einem gewissem Grad muss man das.
Aber sind wir dann nicht wieder bei meiner Ausgangsfrage, die scheinbar so weltfremd ist dass sie downgevoted wird: Was ist denn jetzt eigentlich der Unterschied zwischen CDU und AfD?
Aber sind wir dann nicht wieder bei meiner Ausgangsfrage
Diese Art von Logik kann ich nicht nachvollziehen.
Mit der Afd geht es mir übrigens oft genauso.
Beide dreschen auf Asylanten ein und sagen sie wollen sie nicht ins Land lassen. Die AfD Politiker sind etwas deutlicher in der Formulierung welche Konsequenzen ihr Anliegen hat, aber es läuft doch aufs gleiche raus. Wer glaubt Merz meint was er sagt, landet bei dem Anliegen der AfD: Grenzen dicht, pushbacks, Zuschauen wie Menschen sterben weil sie nach Europa/Deutschland wollen.
Merz vertritt eine große Menge an Rechtsaußen-Positionen, aber er stellt das demokratische System an sich nicht in Frage, er baut keinen Führerkult (wie Höcke es versucht), er appelliert nicht an die Volksgemeinschaft, er redet nicht davon, dass Menschen “ausgeschwitzt” wrrden sollen, etc.