• rbn@sopuli.xyz
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    2 months ago

    Das ist ein interessante Betrachtungsweise, das Problem ist allerdings, dass das beim durchschnittlichen Konsum hinten und vorne nicht hinkommt.

    D.h. selbst wenn jeder Deutsche Magermilch statt Vollmilch und mageren Joghurt statt Vollfettjoghurt konsumiert, hat man immer noch einen ganzen Liter übrig, den man nur für die Butterproduktion verbrauchen muss.

    Tut mir leid, falls ich dich missverstehen sollte, aber bestätigt deine Recherche dann nicht die Überlegungen, die ich oben angestellt hatte? Wenn es schon in der Vergangenheit so war, dass die Nachfrage nach Butter höher war als die Nachfrage nach Magermilch und Magermilch quasi als Abfallprodukt übrig blieb - dann ist das Problem jetzt, bei geringerem Fettgehalt in der Rohmilch, ja noch deutlich größer. Es müsste dann ja noch mehr schlecht oder gar unverkäufliche Magermilch übrig bleiben. Und wenn die dann keinen oder nur einen geringen Deckungsbeitrag leistet, wirkt sich das ja überproportional auf den Preis der Butter aus.

    Der Durchschnittsdeutsche konsumiert in der Woche ca. 920g Milch und 117g Butter, was ca. 1l und 2,3l Milch entspricht, dazu kommen noch ca. 480g Käse (~6l Milch), 96g Sahne (~1l) und 269g Joghurt (0,27l Milch).

    Das finde ich btw. echt krasse Zahlen. War mir gar nicht bewusst, wie hoch der Konsum von Milchprodukten im Durchschnitt ist. Bei mir hat ein Päckchen Butter früher oft monatelang gehalten und ich musste die portionsweise einfrieren, damit sie nicht verdirbt. Kaufe mittlerweile Margarine statt Butter und da ist es genauso. Ist der vergleichsweise hohe Durchschnittskonsum dann hauptsächlich durch Butter auf Brot? Oder nehmen so viele Leute Butter als Bratfett? Und 480g Käse find ich auch echt viel. Das sind ja in einer vierköpfigen Familie 2 Kilo pro Woche… 😮

    Falls es jemanden interessiert, hier gibt’s Zahlen zu Herstellung und Verbrauch - ist pro Jahr statt pro Woche aber deckt sich ungefähr mit den obigen Angaben.

    https://www.bmel-statistik.de/ernaehrung/versorgungsbilanzen/milch-und-milcherzeugnisse

    • trollercoaster@sh.itjust.works
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      2 months ago

      Es müsste dann ja noch mehr schlecht oder gar unverkäufliche Magermilch übrig bleiben.

      Früher™ war es tatsächlich so, dass Milchbauern ein bestimmtes Kontingent Magermilch (abhängig von der abgelieferten Milchmenge) kostenlos von der Molkerei zurückbekommen haben, und die an ihr Vieh verfüttert haben.

      Keine Ahnung, ob das immer noch so ist, kenne niemanden, der aktuell noch Milchwirtschaft betreibt. Würde aber stark vermuten, dass man die Magermilch heute lieber als “gesunde” “fettarme Milch” im Laden verkauft.

    • addictedtochaos@lemm.ee
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      2 months ago

      Ich glaube, man müßte wirklich mal so einen Milchmüller fragen, wie das ganze Überhaupt geht.

    • rumschlumpel@feddit.org
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      2 months ago

      Also meine Margarine hält definitiv nicht mehrere Monate, ich würde eher von ca. 2 Wochen ausgehen, obwohl ich sie fast ausschließlich mit Brot esse. Ich glaube, du isst einfach wenig Butter/Margarine. 480g Käse finde ich auch viel, wobei ich mir nicht sicher bin ob Quark dazuzählt - es ist ja technisch gesehen ein extrem junger Käse, und so einen 250g-Becher kann man recht locker in 1-2 Tagen als Dessert wegputzen.

      Tut mir leid, falls ich dich missverstehen sollte, aber bestätigt deine Recherche dann nicht die Überlegungen, die ich oben angestellt hatte? Wenn es schon in der Vergangenheit so war, dass die Nachfrage nach Butter höher war als die Nachfrage nach Magermilch und Magermilch quasi als Abfallprodukt übrig blieb - dann ist das Problem jetzt, bei geringerem Fettgehalt in der Rohmilch, ja noch deutlich größer. Es müsste dann ja noch mehr schlecht oder gar unverkäufliche Magermilch übrig bleiben. Und wenn die dann keinen oder nur einen geringen Deckungsbeitrag leistet, wirkt sich das ja überproportional auf den Preis der Butter aus.

      Eben nicht - wenn wir für die Rechnung annehmen, dass Magermilch wertlos ist und die Butterhersteller den kompletten Milchpreis bezahlen müssen, haben die Butterhersteller jetzt maximal 10% höhere Rohstoffkosten.