• Diplomjodler@lemmy.world
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    8 months ago

    Wenn die tatsächlich die Zulassung bekommen und ein praxistaugliches und marktfähiges Produkt auf die Beine stellen können, wäre es schade, wenn ihnen auf der Zielgeraden die Luft ausgeht. Natürlich werden solche Geräte nicht unsere Verkehrsprobleme lösen, das ist mal wieder so eine dumme Gespensterdiskussion. Aber es gibt mit Sicherheit sehr viele sinnvolle Anwendungsbereich für solche Geräte, z.B. für Feuerwehr, Notärzte etc.

    • 𝘋𝘪𝘳𝘬
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      8 months ago

      Wie genau profitieren Feuerwehr und Notärzte, die bereits jetzt schon Hubschrauber benutzen, von diesen Hubschraubern?

      • Diplomjodler@lemmy.world
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        8 months ago

        Echt jetzt? Ich dachte, das ist mehr als offensichtlich. Aber gut. Ein Hubschrauber ist sehr teuer in der Anschaffung, wartungsintensiv, braucht sehr viel teuren Sprit, und ist sehr laut. Außerdem braucht es einen hochqualifizierten Piloten, der entsprechend verdient und der jederzeit absolut konzentriert arbeiten muss. Und wenn irgendwas schief geht, fällt das Ding runter.

        Ein elektrischer Multikopter ist im Vergleich dazu sehr einfach aufgebaut, d.h. braucht sehr viel weniger Wartung. Außerdem sind alle System redundant, d.h wenn z.B. ein Motor ausfällt, kann das Gerät immer noch sicher landen. Es fliegt mit Strom, was selbst abgesehen von der Logistik grundsätzlich viel billiger ist und ist außerdem um Größenordnungen effizienter. Auch die Lärmemissionen sind viel geringer, so dass man damit auch in Gegenden fliegen kann, wo das mit einem Hubschrauber nur eingeschränkt möglich ist. Solche Systeme sind hoch automatisiert, d.h. die Anforderungen an den Piloten sind wesentlich geringer, so dass die entsprechende Lizenz (wenn es diese denn mal gibt) sehr viel einfacher zu erlangen sein wird.

        Alles in allem führt dies zu einer drastischen Verringerung der Kosten pro Flugstunde und damit zu wesentlich höherer Verfügbarkeit. Davon können wir alle profitieren, wenn z.B. der Arzt nach einem Unfall schneller zu Stelle ist.

        • trollercoaster@sh.itjust.works
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          8 months ago

          Echt jetzt? Ich dachte, das ist mehr als offensichtlich. Aber gut. Ein Hubschrauber ist sehr teuer in der Anschaffung, wartungsintensiv, braucht sehr viel teuren Sprit, und ist sehr laut.

          Ein Hubschrauber kann wesentlich mehr, als diese Spielzeuge für reiche Leute. Der kann nämlich außer Piloten und Arzt noch einen Notfallsanitäter, sowie umfangreiche medizinische Ausrüstung transportieren und dabei zu allem Überfluss auch noch den Patienten gleich mit in ein, wenn nötig, sogar sehr weit entferntes Krankenhaus nehmen. Windenrettung geht auch, wenn man eine Seilwinde einbaut (das braucht 3 Leute: Pilot fliegt, ein Windenbediener, der auch beim Einsteigen/Einladen unterstützt, ein Retter am Seil, um den Patienten anzuhängen und zur Stabilisierung beim Hochziehen).

          Aktuell werden viele Rettungshubschrauber auf größere Modelle umgestellt, um auch noch einen 2. Piloten tragen zu können, denn der ist für Nachtflüge vorgeschrieben. Gerade, um die Verfügbarkeit zu verbessern. Außerdem können diese größeren Maschinen auch zur Verlegung von Intensivpatienten eingesetzt werden (mehr Platz und Nutzlast für noch umfangreicheres medizinisches Gerät zur Überwachung und Lebenserhaltung).

          Dass ein Hubschrauber “teuren” Sprit (Kerosin ist steuerbefreit und wesentlich billiger, als technisch sehr ähnlicher Diesel) braucht, hat einen einfachen Grund: Mit anderen Antriebsarten sind eine so hohe Leistungsdichte und ein so günstiges Leistungs-/Gewichtsverhältnis nicht realisierbar. Da sind mit flüssigen Kohlenwasserstoffen angetriebene Gasturbinen mit großem Abstand das Beste, was es gibt. Nicht ohne Grund hat sich diese Antriebstechnologie in der Luftfahrt flächendeckend durchgesetzt.

          Bei der Lautstärke von Hubschraubern hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr viel getan, auf Straßen sind Fahrzeuge unterwegs, die deutlich lauter sind, als ein moderner Hubschrauber.

          Außerdem sind alle System redundant, d.h wenn z.B. ein Motor ausfällt, kann das Gerät immer noch sicher landen.

          Eine Redundanz bestimmter Systeme ist auch bei Hubschraubern gegeben. Die üblicherweise als Rettungshubschrauber eingesetzten Modelle sind alle zweimotorig, fällt also ein Triebwerk aus, kann die Kiste mit halber Leistung weiterfliegen und in Ruhe einen geeigneten Notlandeplatz suchen. Auch bei einem vollständigen Antriebsausfall sind Hubschrauber in der Lage, sicher notzulanden, und die Piloten sind entsprechend trainiert.

          Alles in allem führt dies zu einer drastischen Verringerung der Kosten pro Flugstunde und damit zu wesentlich höherer Verfügbarkeit. Davon können wir alle profitieren, wenn z.B. der Arzt nach einem Unfall schneller zu Stelle ist.

          Die Verfügbarkeitsprobleme von Notärzten liegen einfach und alleine daran, dass in den vergagnenen Jahrzehnten viele Notarztstandorte eingespart wurden. Für die reguläre flächendeckende Versorgung mit Notärzten ist die bodengebundene Variante immer noch die beste, denn sie braucht am wenigsten exotische Resourcen (Notarzteinsatzfahrzeuge sind auf handelsüblichen PKW oder Kleintransportern aufgebaut und mit einem einfachen PKW-Führerschein zu fahren, das kann das medizinische Personal selbst machen). Dazu sind bodengebundene Notärzte wesentlich wetterunabhängiger, sicher fliegen geht bei zu schlechter Sicht und/oder zu starkem Wind nicht mehr, Fahren schon. Wenn das Wetter so schlimm wird, dass der Notarzt nicht mehr gefahren kommen kann, hast Du üblicherweise noch ganz andere Probleme.

      • Terces@lemmy.world
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        8 months ago

        Hubschrauber sind sehr kompliziert in der Bedienung und können daher nur von Menschen bedient werden, die eine recht lange Ausbildung gemacht haben. Auch die Wartung und der Betrieb von einem Hubschrauber ist sehr teuer.

        Das Flugtaxi könnte zum Beispiel die mittellangen und zeitkritischen Transportwege abdecken. Zum Beispiel auch für den Transport von Spender Organen und so.

        Bei der Feuerwehr sehe Ich tatsächlich auch weniger Einsatzgebiete. Aber das hängt auch davon ab, wie sehr sich der Copter modifizieren lässt. Eventuell wäre auch da ein Einsatz zur Bergung von Personen möglich.

        Ich glaube der große Vorteil von einem Volocopter ist einfach seine relativ kleine Größe, sein elektrischer Antrieb und die einfache Bedienung.

        • trollercoaster@sh.itjust.works
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          8 months ago

          sein elektrischer Antrieb

          Der elektrische Antrieb ist kein Vorteil, denn er hat für Fluggeräte extrem ungünstige Leistungsdichte und Leistungs-/Gewichtsverhältnis. Dadurch haben elektrisch angetriebene Geräte eine vergleichsweise geringe Reichweite und Nutzlast. Wenn die Akkus nicht als Wechselsystem konzipiert sind, kommen da noch unverhältnismäßig lange Standzeiten zum Aufladen dazu.

          • Terces@lemmy.world
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            8 months ago

            Ich sag ja nicht, dass das System die Lösung aller Probleme ist. Elektrische Antriebe besitzen trotzdem gewisse Vorteile gegenüber Verbrennern. Zum Beispiel die Einsatzgeachwindigkeit. Du kannst dich einsetzen und sofort losfliegen.

            • trollercoaster@sh.itjust.works
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              8 months ago

              Der Zeitvorteil beim Hubschrauber kommt von der Geschwindigkeit und der Fähigkeit, auf dierktem Weg zu fliegen, egal, ob da jetzt eine Straße ist oder nicht. Über die Distanzen, auf denen ein Hubschrauber sinnvoll ist, fällt der eventuelle Zeitvorteil eines elektrischen Antriebs deshalb nicht wirklich ins Gewicht. Insbesondere, weil in der Luftfahrt echt jeder Scheiß eine Checkliste hat und das tolle Flugtaxi bestimmt nicht davon ausgenommen ist. Die Startup-Checklist für ein batterieelektrisches Fluggerät wird nur leicht anders aussehen, als die für eins mit konventionellem Antrieb. Spätestens, wenn das batterieelektrische Fluggerät nicht mit einem Schnellwechselsystem für die Batterien ausgerüstet ist, ergibt sich daraus außerdem ein massiver Nachteil bei der Einsatzzeit für wiederholte Flüge, denn Kerosin nachtanken geht um Größenordnungen schneller, als eine Batterie mit einer vergleichbaren Energiemenge zu laden.

              • Terces@lemmy.world
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                8 months ago

                E-scooter und Pedelecs haben sich auch durchgesetzt, obwohl am Anfang auch viele gesagt haben, dass das nichts bringt.

                Am Ende des Tages wird sich aber einfach zeigen müssen ob die Kosten, der Nutzen und die Nachteile so in Einklang gebracht werden können, dass sich für den Volocopter eine Nische ergibt. Der Volocopter ist das erste (echte) Modell in einem neuen Zweig der Verkehrsmittel. Ich glaube das kann durchaus nochmal spannend werden.

        • Anderenortsfalsch@discuss.tchncs.de
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          8 months ago

          Das Flugtaxi könnte zum Beispiel die mittellangen und zeitkritischen Transportwege abdecken. Zum Beispiel auch für den Transport von Spender Organen und so.

          Das kann ein unbemanntes elektrisches Fluggerät besser und so ist es auch bereits im Einsatz. Da noch einen Piloten dazu zu setzen um eine Kiste zu transportieren ist witzlos.

          Das Flugtaxi liegt zwischen einer unbemannten Drohne und einem Helikopter, es gibt aber keinen Einsatzzweck bei dem man nicht entweder ganz auf fliegende Menschen verzichten kann, oder der Helikopter besser geeignet ist. Beide Lösungen sind bereits erprobt und erfolgreich im Einsatz.

          • philpo@feddit.de
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            8 months ago

            Spenderorgane werden nicht alleine transportiert sondern mit einem chirurgischen Team.

          • Terces@lemmy.world
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            8 months ago

            Ich denke es gibt durchaus Dinge, die mit einer Drohne nicht gemacht werden können und für die ein Helikopter zu Overkill wäre. Die Lücke zwischen diesen beiden Systemen zu schließen finde ich jetzt nicht sinnlos. Ob sich das durchsetzen wird ist natürlich eine andere Frage und hängt stark vom Preis des Volocopters und der zugehörigen Infrastruktur ab.

    • jagenau@feddit.de
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      8 months ago

      Es ist offensichtlich eine Lösung, deren Problem man noch finden muss. Eine vermutlich teure Wette, auf die sich Risikokapitalgeber gerne einlassen dürfen.

      Die Luft wird diesen Unternehmungen ausgehen, wenn sie nicht praxistauglich und marktfähig sind. Zumindest sollte das so sein, wenn Subventionen das Spiel „der Markt regelt sich selbst“ nicht beeinflussen.