Die Unterschiede erklären sich unter anderem daraus, dass viele der oft von Frauen ausgeübten Berufe niedrige Stundenlöhne haben.
Ja, nun…
Das heißt wir reden hier nicht davon das Frauen weniger verdienen als Männer sondern das manche Berufe einen geringeren Stundenlohn haben als andere. Das Geschlecht ist dabei nicht relevant. Captain obvious in action.
Das heißt natürlich nicht das es den gender pay gap nicht gibt. Der ist natürlich real aber eben durch andere Faktoren erklärbar.
Jain… Es gibt den gender pay gap welcher einfach nur den Unterschied im Gehalt angibt und es gibt den bereinigten gender pay gap der Berufswahl und Erfahrung mit einschließt. Und beide zeigen eine Benachteiligung der Frauen.
Hier ein sehr gutes Video dazu:
https://youtu.be/_Ta6BH3e97I?si=J8SlvQKWDlueSLSBJain, das ist halt ein gewisses Framing, vom Gender Pay Gap zu sprechen und dann im Kleingedruckten den “bereignigten” hinterherzuschieben.
Die Kindergärtnerin ist nicht gegenüber dem Kindergärtner benachteiligt. Die Kindergärtnerin hat auch nicht bis heute umsonst gearbeitet während der männlichen Kollege fürstlich entlohnt wurde.
Naja, das Geschlecht ist insofern relevant, dass Berufe die als typische Frauenberufe gelten deutlich schlechter bezahlt werden. In welche Richtung die Kausalität geht ist nochmal einen genaueren Blick Wert, aber ob jetzt Frauen in schlecht bezahlte Berufe gedrängt werden oder ob der Lohn sinkt weil es ein “Frauenberuf” wird, ist jetzt beides schon eher ein Sexismusproblem.
aber ob jetzt Frauen in schlecht bezahlte Berufe gedrängt werden oder ob der Lohn sinkt weil es ein “Frauenberuf” wird, ist jetzt beides schon eher ein Sexismusproblem.
Soziale Berufe werden allgemein schlechter bezahlt, sind aber ein “Frauenberuf”, weil Männer dort unterrepräsentiert sind. Das sollte vielleicht geändert werden.
Dass die Kausalität nur in Richtung “Frauenberuf, weil viele Frauen im Beruf” geht, würde ich so nicht teilen. Frauen leisten ganz allgemein den Großteil von Pflegeaufgaben (Kinderbetreuung, Kranken- und Altenpflege). Das gilt privat genau wie beruflich. Diese gesellschaftlichen Muster sind so prominent, das man die nicht allein als Effekt natürlich auftretender Unterschiede in beruflichen Interessen erklären kann (die kausale Richtung ist sehr wahrscheinlich auch andersrum).
Find das auch immer interessant, wie das als Begründung angeführt wird, dass es da ja kein Sexismusproblem gäbe. Das Problem liegt halt einfach eine Ebene drüber.
Zum Teil arbeiten Männer auch in Jobs mit höheren Risiken für Unfälle etc.
Wenn dieses Risiko dann finanziell belohnt wird, finde ich das in Ordnung.
Das heißt nicht, dass Frauen teilweise benachteiligt werden, allerdings glaube ich dass das eher selten vorkommt.
Wenn man will dass soziale Berufe mehr Geld bekommen, sollte man sagen, dass soziale Berufe mehr Geld bekommen sollten und nicht, dass Frauen mehr Geld bekommen sollten.
Die Männer in den sozialen Berufen verdienen nämlich genau so wenig.
Vielleicht legen Männer bei der Berufswahl aber auch einfach im Schnitt eine höhere Priorität auf potentielles Gehalt und Aufstiegschancen als Frauen.
Etwas an deinem Kommentar sagt mir, dass du vielleicht nicht viele Frauen mit Kindern in deinem direkten Freundeskreis haben könntest.
Ein möglichliches Problem könnte auch sein das Frauen weniger Aufstiegschancen/Gehaltserhöhungen haben weil sie öfter Teilzeit arbeiten (da sonst keine Zeit für unbezahlte carearbeit) oder bei Gehaltserhöhungen schlicht übergangen werden weil sie gerade zu der Zeit in Schwangerschaftsurlaub/Elternzeit waren
Vielleicht sollten wir Care Arbeit staatlich besser vergüten, anstatt Unternehmen zu zwingen weniger Qualifizierte (z.b. Teilzeit, Elternzeit,…) mehr zu bezahlen. Zweiteres ist sowohl national rin Nachteil gegenüber Wettbewerbern ohne Frauen und international sowieso, führt also dazu das Frauendiskriminierung noch attraktiver wird.
Es ist natürlich echt gemein, dass Angestellte, die weniger arbeiten, schlechtere Chancen auf Beförderung haben.
Ja natürlich. Die Zeit, die man auf Arbeit statt produktiv mit “Netzwerken” verbringt, fördert massiv die Aufstiegschance, ohne dass es Ausdruck der Qualifikation oder überhaupt davor geleisteten Leistung sein muss.
Warum soll Christina, die 30h durchpowert, aber beim Chef vom Chef (der entscheided über den Aufstieg) kaum sichtbar ist, schlechter dastehen? Christian ist eben 40h da, und guckt, dass er noch in der Arbeitsgruppe landet, wo der Chef vom Chef mit drin ist, aber eigentlich eher Kaffekränzchen gehalten wird, weil das Thema sowieso nicht ohne eine Entscheidung aus der Zentrale geklärt werden kann.
Das Geschlecht ist dabei nicht relevant.
Wäre schön wenn das so ist. Leider gibt es schon Studien welche ein anderes Bild zeigen.
Es hat meiner Meinung nach schon Gründe warum sehr wichtige Berufe wie die Alterspflege deutlich weniger verdienen als ich als Informatiker. Ich war während Covid zum Beispiel ganz sicher nicht “systemrelevant”. Und irgendwie sind viele dieser unterbezahlten Jobs meist von Frauen dominiert.
Im Sinne des Tages:
Warum sind die meisten Gleichstellungsbeauftragen weiblich?
…
Die sind billiger.
Das liegt doch einfach daran, dass Männer eben öfter besser bezahlte Jobs annehmen, wie bspw. Ingenieur, Pilot oder Arzt und Frauen eben eher schlechter bezahlte Jobs, wie Ingenieurin, Pilotin oder Ärztin.
Genau so ist es ja eben nicht.
Neben der Berufsbezeichnung kommen ja auch noch Faktoren wie Position dazu. Also der Chefarzt in der Klinikabteilung ist immer noch ein Arzt. Er ist aber auch Manager, und wird vlt. statistisch als Abteilungsleiter erfasst. Und die 12h Schichten mit 24h Bereitschaften davor gingen für den Aufstieg deutlich besser klar, wenn man nicht noch den Haushalt mit zwei kleinen Kindern nebenher schmeißen musste, weil das die Frau gemacht hat.
Oh, der hat ein bisschen gebraucht.
Interessant fände ich da wie viele der betroffenen Berufe denn vergleichbar sind hinsichtlich der langfristigen Perspektiven. Es ist halt relativ offensichtlich dass man in einem Beruf den jeder in 1 Woche erlernen kann nicht mit der Zeit mehr verdient (Inflation mal außen vor gelassen mein ich) aber in einem Beruf wo man mit 20 Jahren Berufserfahrung mehr Probleme lösen kann oder effizienter arbeiten kann schon.