• wgbirne@feddit.de
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    1 year ago

    Disclaimer: ich habe keine Ahnung von Orwells Leben oder dieser Liste, abgesehen von einer sehr kurzen Wikipedia-Recherche.

    Nichts in deinem Link macht ihn zu einem Verräter. Laut des Links hat er sich auf der Liste “über prokommunistische Tendenzen oder fehlende Distanz zum Stalinismus” geäußert. Orwell scheint aber weder Kommunist noch Stalinist gewesen zu sein. Im Gegenteil, er scheint gegen des Stalinismus gewesen zu sein. Was also war daran Verrat?

    • Tante Regenbogen@feddit.de
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      1 year ago

      Er war kein Verräter. Seine Liste war auch keine Liste die eindeutige Stalinisten ausmachte sondern Leute die er für einen Job beim antistalinistischen Propagandaarbeit ungeeignet hielt. Der Typ war Sozialist, nur eben eher anti-totalitär, daher antisowjetisch und antimaoistisch. Er hat auch später einiges an rassistische Ansichtsweisen auch revidiert. Wenn Leute behaupten Orwell war kleingeistig und rassistisch, so war er als er jünger war, aber das änderte sich als er älter wurde. Aber gerne tut man so als können Leute sich nicht ändern.

    • branchial@feddit.de
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      1 year ago

      A prototypic Red-basher who pretended to be on the Left was George Orwell. In the middle of World War II, as the Soviet Union was fighting for its life against the Nazi invaders at Stalingrad, Orwell announced that a “willingness to criticize Russia and Stalin is the test of intellectual honesty. It is the only thing that from a literary intellectual’s point of view is really dangerous” (Monthly Review, 5/83). Safely ensconced within a virulently anticommunist society, Orwell (with Orwellian doublethink) characterized the condemnation of communism as a lonely courageous act of defiance. Today, his ideological progeny are still at it, offering themselves as intrepid left critics of the Left, waging a valiant struggle against imaginary Marxist-Leninist-Stalinist hordes.

      Michael Parenti in “blackshirts and reds”

    • Guildo@feddit.de
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      1 year ago

      Als Sozialist verrätst du niemanden der dieselben Ziele hat.

      • aradgus
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        1 year ago

        Deshalb hat Stalin auch die ganzen Anarchisten und freiheitlichen Sozialisten verfolgen lassen. Klingt einleuchten.

        Orwell war schon nicht ganz korrekt aber gegen Stalinismus zu sein ist an sich schon ganz valide meiner Meinung nach.

        • Guildo@feddit.de
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          1 year ago

          Die Anarchisten hatten nicht dieselben Ziele. Es ist tatsächlich sehr kompliziert. So haben die Anarchisten im russischen Bürgerkrieg auch teils mit der weißen Armee kooperiert. Und tbh - ich wäre auch ausgeflippt, wenn die eigenen Brüder mit der weißen Armee kooperieren. Das hätte mein fortlaufendes Handeln komplett geprägt. Ich kann da Stalin also keine Vorwürfe machen.

          • lugal@sopuli.xyz
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            1 year ago

            Das stimmt nicht. Die schwarze Armee hat mit der roten kooperiert und mit den ukrainischen Republikanern, aber nie mit den weißen

            • Guildo@feddit.de
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              1 year ago

              Doch, in einigen Gebieten haben sie mit der weißen gegen die rote gekämpft. Ich will jetzt aber nicht ausschließen, dass wir verschiedene anarchistische Strömungen meinen.

              • aradgus
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                1 year ago

                Das Anarchokommunisten/Syndikalisten ein anderes Ziel hätten als andere Kommunisten ist falsch. Der Weg ist unterschiedlich aber das war nicht dein Punkt.

                Stalin hat auch andere Sozialistische Strömungen unterdrückt wie zum Beispiel die Richtung von Trotzki, bei ihm kannst du echt nicht argumentieren er sei konterrevolutionär. Du kannst bistimmt ein paar Sachen irgendwie relertivieren aber insgesamt war Stalin für freiheitlichen Sozialismus echt nicht geil. Stalinismus als Sozialist zu befürworten ist einfach nicht sinnig.

                • Guildo@feddit.de
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                  1 year ago

                  Ach, haben sie nicht? Anarchokommunisten/Syndikalisten wollten also keine Revolution in Russland und streben auch nicht den Kommunismus an? Sach mal… Ein bisschen Theorie kann ich doch auch von dir erwarten, oder? Um den Weg an sich geht es nicht und bei dem Weg sind die auch oftmals viel skrupelloser als Kommunisten selber. Ich hab da mehrere Beispiele parat - auch Lenin musste seine Brüder dämpfen und damit meine ich nicht die Kommunisten. Die Richtung Trotzki war im Bürgerkrieg noch fest an der Seite der Sowjets. Das weißt du, oder? Es geht hier um die Bürgerkrieg. Im Bürgerkrieg musste Trotzki hingegen seine eigenen Leute über brechendes Eis schicken, um die Anarchisten abzuhalten. Möchtest du das hier auch mal erwähnen? Das hat der mit Sicherheit nicht gemacht, weil er Bock drauf hatte. Freiheitlicher Sozialismus? Freiheitlicher Sozialismus im Bürgerkrieg, in der Aufbauphase und dann auch noch im 2. Weltkrieg? Wovon träumst du nachts? Sach mal… Die anfängliche Phase war kein Zuckerschlecken und gerade Stalins Job während des Bürgerkriegs war der absolute Horror.

                  • aradgus
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                    1 year ago

                    Ich habe geschrieben das Ziel sei gleich. Womöglich hast du dich verlesen oder ich habs blöd formuliert.

                    Die Sache mit Trotzki hab ich angebracht da du meintest, dass Orwell so böse sei da er 1949 Stalinisten verraten hat. 1949 hat Stalin schon miese scheiße abgezogen bei der es als sozialist absolut Sinn macht ihn nicht zu unterstützen. Selbst Trotzki der nicht unbedingt dafür bekannt war mit Anarchisten zu sympathisieren und generell auch einige autoritäre Ansätze im Kriegskommunismus auch befürwortete zu diesem Zeitpunkt schon längst meinte Stalinismus sei nicht der weg. (wurde da auch schon längst abgeschoben und Anhänger ähnlicher Ideen wurden verfolgt)

                    1949 war Zensur verfolgung anderer Sozialisten und generell all die Stalinistischen praktik immernoch ein ding. Da als Sozialist gegen zu sein macht Sinn.

                    Was Theorie angeht gibt es da auch einige Schriften von Trotzki die du lesen könntest “Bolschewismus und Stalinismus” wär vllt ein Anfang.

              • lugal@sopuli.xyz
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                1 year ago

                Auch wenn das vielleicht nicht die beste Quelle ist: der DLF hat einen 5min Beitrag zu Nester Machno, in dem es sehr explizit heißt, dass er nie mit den Weißen zusammen gearbeitet hat, dafür lassen sie einen Historiker zu Wort kommen.

                Das war die größte anarchistische Gruppierungen im russischen Bürgerkrieg, und auch die hatten wenig zu tun mit den Anarchosyndikalisten in Spanien, mit denen Orwell zu tun hatte. Wenn du eine kleinere Strömung meinst, wird es nicht besser

                • Guildo@feddit.de
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                  1 year ago

                  Deutschlandfunk ist Schmutz. Ich musste aber gerade auch mal feststellen, dass ein paar Sachen von mir überholt sind. Die Quelle mit der Zusammenarbeit reiche ich nach. Ich prüfe gerade woher ich das hatte. Es ist mir egal über welche anarchistische Gruppierung wir hier reden. Wenn ich mir nicht aussuchen kann mit welchen Kommunisten ich konfrontiert werde, darfst du dir auch nicht aussuchen mit welchen Anarchisten du konfrontiert wirst.

                  • lugal@sopuli.xyz
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                    1 year ago

                    Kropotkin hat sich als Anarcho-Kummunist verstanden. Es gibt libertäre Marxisten, die sich von Stalin und evtl auch Lenin distanzieren. Der Kontext hier ist Orwell, der sich gegen Stalin ausgesprochen hat. Es war deine Entscheidung, Stalin (oder die UDSSR unter ihm) zu verteidigen. Du kannst dir gerne aussuchen, dich von ihm zu distanzieren.