• Ropianos@feddit.de
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    vor 1 Jahr

    Da sind die Größenordnungen einfach so komplett anders dass das eigentlich nicht stimmt.

    Kurz überschlagen gibt eine Kuh ~5000l Milch im Jahr für ungefähr 5 Jahre. D.h. 25000l Milch insgesamt. Eine Kuh gibt ca 200kg Fleisch.

    D.h. wenn du mit “hin und wieder etwas Fleisch” etwa 100x weniger Gewicht meinst als jemand der jeden Tag Milch konsumiert dann funktioniert es. Ansonsten kostet Fleischkonsum deutlich mehr Kuhleben als Milchkonsum.

    • drre@feddit.de
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      vor 1 Jahr

      wobei: die Milchkühe werden nach den 5 Jahren auch geschlachtet, und die Kälber, die sie in den 5 Jahren bekommen müssen (denn sonst geben sie eben keine Milch) auch. ganz grob also: 5 Jahre Kuhmilch ergeben 1 geschlachtete Milchkuh + 5 geschlachtete Kälber.

      • Vegoon@feddit.de
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        vor 1 Jahr

        Früher waren es mal 5 Jahre, lohnt heute nicht mehr:

        https://de.wikipedia.org/wiki/Milchproduktion#Laktation

        Die durchschnittliche Nutzungsdauer von Milchkühen liegt in der Schweiz bei zirka vier Laktationen, in Sachsen bei 2,6 Laktationen (Stand 2019, was 33,5 Monate Nutzung und etwa 5 Lebensjahre bedeutet[47]) und in den USA bei 1,5 Laktationen.[48]

      • Ropianos@feddit.de
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        vor 1 Jahr

        Ich geb zu, es ist alles nicht so leicht. Wenn jemand wirklich viel Milch konsumiert sind 5l am Tag (durch bspw. Käse) nicht unrealistisch (Durchschnitt ist aber bei ca. 50l im Jahr). Was dann 50g Fleisch am Tag entsprechen würde. Definitv genug für einen Veganer der ab und zu Fleisch isst.

        Kuhleben war vlt das falsche Wort, ich meinte eher “Kuhleidensjahre”. Persönlich habe ich kein Problem mit der Schlachtung selbst. D.h. eigentlich hängt alles auch noch von der eigenen Moralvorstellung ab.

        Milchkühe geben übrigens Fleisch von schlechterer Qualität. Und die Kälber werden für die Fleischproduktion Stand heute sowieso geboren (vermutlich? Weiß nicht genau ob Milchkühkälber dafür geeignet sind).

        • amelia@feddit.de
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          vor 1 Jahr

          Danke für die Einordnung. Das mit den Leidensjahren sehe ich auch so. 50g Fleisch am Tag ist deutlich mehr als ich meinte, ich meinte eher sowas wie 50g im Monat, dachte mir schon dass das Verhältnis ansonsten eng wird, aber die genauen Zahlen hatte ich so noch nie gegenübergestellt. Auf jeden Fall interessant, das wirklich mal so quantitativ zu betrachten, ich glaube es gibt mir auch selbst eine Einschätzung über den “Wert” meines gelegentlichen Milchproduktekonsums. Vom Fleisch bin ich eigentlich weg.

        • Teppichbrand@feddit.de
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          vor 1 Jahr

          Du hast persönlich kein Problem mit der Schlachtung weil du die Kuh weder selber tötest noch selber in der Fabrik am Haken getötet wirst. Du bezahlt an der Supermarktkasse osteuropäische Sklaven, die für einen Hungerlohn mit posttraumatischer Belastungsstörung im Akkord Lebewesen vernichten. Ich habe die Videos angeschaut, die ihr nicht sehen wollt. Das Elend ist unvorstellbar.

          • Kalash@feddit.ch
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            vor 1 Jahr

            Du hast persönlich kein Problem mit der Schlachtung weil du die Kuh weder selber tötest noch selber in der Fabrik am Haken getötet wirst.

            Dieser Blödsinn mal wieder.

            Ich bin aufm Land aufgewachsen und da wurden auch ab und an noch Tiere geschlachtet. Wir hatten zwar keine Kühe, aber hab schon selbst Hasen geschlachtet. Deswegen wird man nicht Vegan.

            Ganz im Gegenteil, Vegan sein ist eher ein Trend unter Städtern die sowas eben nie selbst erlebt haben.

        • Vegoon@feddit.de
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          vor 1 Jahr

          Männlicher Nachwuchs von Milchkühen ist nichts wert, schon alleine die Bezeichnung “Fresser” zeigt das. Werden auch oft einfach so , eigentlich verbotenerweise, getötet weil es nicht wirtschaftlich ist, wie männliche Küken.

          Hier sieht und hört man wie Tiere abgeschlachtet werden https://www.soko-tierschutz.org/post/schweinebetäubung-panik-und-angst-in-der-gaskammer Damit hast du kein Problem?

          Kann ich dich bitten in Zukunft die Formulierung “wer sich hauptsächlich pflanzlich ernährt” zu erwägen?

          • amelia@feddit.de
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            vor 1 Jahr

            Kann ich dich bitten in Zukunft die Formulierung “wer sich hauptsächlich pflanzlich ernährt” zu erwägen?

            Ich denke, ich verstehe warum du das wünschst, ich würde aber 3 Dinge dagegen halten

            1. ist “vegan” eine völlig gängige Bezeichnung für rein pflanzliche Lebensmittel, es gibt immerhin auch das “vegan”-Label und nicht das “pflanzlich”-Label

            2. kann jemand, der 2x im Jahr Fleisch und ansonsten rein pflanzlich lebt das trotzdem aus moralischen Motiven machen, nicht jeder findet Fleisch automatisch eklig nur weil er verstanden hat, dass Tiere ausbeuten scheiße ist

            3. ist das genau dieser religiöse Umgang mit den Kategorien, den ich für kontraproduktiv und schädlich halte, weil er nur dazu führt, dass sich Leute, die eigentlich auf der selben Seite stehen, gegenseitig fertig machen, so wie im Ansatz jetzt zB wahrscheinlich du und ich. Konzentrieren wir unsere Energien doch lieber darauf, effektiv Tierleid zu reduzieren, und das gelingt am besten da, wo nicht noch die letzten 2% zum perfekten Veganer rauszuquetschen sind, sondern zB da wo jeden Tag Fleisch gegessen wird und das sinddeutlich mehr Leute.

            • Vegoon@feddit.de
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              vor 1 Jahr
              1. Ja aber das ist orientiert an der Vegan society die den Begriff geschaffen hat und eine Produkteigenschaft macht nicht den Menschen. Wer ein veganes Produkt konsumiert wird nicht vegan genau wie die Kekse in der Kirche einen nicht christlich machen.

              2. Ich sehe das wohl anders, wenn die Person es nicht nur wegen Geschmack macht kann es Gründe geben, aber eigentlich ist das wie jemand der sich das ganze Jahr gegen Rassismus engagiert es sich verdient hat 1-2 im Jahr aus rassistischen Gründen mal ein paar Ausländer zu schlagen? Man muss ja nicht gleich komplett damit aufhören nur weil man verstanden hat dass es eigentlich scheiße ist. Vielleicht hat man manchmal einfach sozialen Druck in der Gruppe paar Ausländer zu schlagen.

              3. Es ist keine Religion sondern ein philosopher Glaube vermeidbares Leiden nicht zu unterstützen. In GB ist es deshalb auch gleichgesetzt gesetzlich, Angriffe gegen Personen aufgrund ihrer Überzeugung ob Religion oder philosophisch werden dort gleich bewertet Guardian dazu

              Wie oft ist es ok für jemanden unnötig Tierprodukte zu konsumieren und sich trotzdem vegan zu nennen? Wir waren bei 2x im Jahr, wie ist es bei 2x im Monat? Oder wenn jemand nur am Wochenende welche isst? Religionen sind da einfacher, die definieren dann halt Bieber als Fisch und alles ist gut.

              Wenn alle 90% weniger Ausländer schlagen würden wäre mehr geholfen als wenn einige wenige es komplett aufhören?

              • amelia@feddit.de
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                vor 1 Jahr

                Ja aber das ist orientiert an der Vegan society die den Begriff geschaffen hat und eine Produkteigenschaft macht nicht den Menschen. Wer ein veganes Produkt konsumiert wird nicht vegan genau wie die Kekse in der Kirche einen nicht christlich machen.

                Ich sprach auch von “vegan ernähren” nicht von “vegan sein”. Wenn der Begriff 2 verschiedene Dinge bezeichnet (Produkteigenschaft und Weltanschauung), musst du wohl oder übel damit leben, dass die Bedeutung nicht immer die gleiche ist. Davon abgesehen sollte man meines Erachtens auch durchaus eine “vegane Weltanschauung” haben dürfen - in dem Sinne dass man für sich im machbaren Maß versucht Tierleid zu reduzieren und das auch ernst meint - ohne dass man zu absolut unumstößlichen 100% Tierprodukte vermeidet. Aber das ist ein anderes Thema.

                Und dieser “Leute nur manchmal schlagen ist auch nicht ok”-Vergleich hinkt halt. Der Unterschied ob ich ein Stück Fleisch esse oder nicht ist nicht der gleiche wie wenn ich jemanden schlage oder nicht. Kein Fleisch zu konsumieren rettet rein unmittelbar kein einziges Tierleben, genau wie ein Stück Fleisch vom Buffet zu nehmen und zu essen kein Tier tötet. Der Effekt ist viel indirekter, über die geringere Nachfrage wird irgendwann in der Zukunft wahrscheinlich ein Tier weniger leiden müssen. Weder hilft man damit den Tieren, die jetzt aktuell leiden, noch denen, die bereits tot sind und als Fleisch im Supermarkt liegen. Und eben weil der Effekt statistischer Natur und in die Zukunft gerichtet ist und nicht direkt kausaler Natur ist, lässt sich das mit Schlagen einfach nicht vergleichen. Statt es mit Leuten zu vergleichen, die Ausländer schlagen, wäre es z.B. eher vergleichbar damit, dass man sich Mühe gibt, keine xenophoben Denkmuster zu perpetuieren. Und hier wäre es eben auch albern, wenn sich jemand nicht als Antirassist bezeichnen dürfte, wenn er seinen eigenen internalisierten Rassismus z.B. noch nicht perfekt hinterfragt und abgelegt hat - solange er sich z.B dieses Makels eben bewusst ist und versucht, etwas dagegen zu tun.

                • Vegoon@feddit.de
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                  vor 1 Jahr

                  Klar, man kann sagen “wer sich hauptsächlich vegan ernährt” aber die Formulierung die ich komisch fand war ja:

                  Definitv genug für einen Veganer der ab und zu Fleisch isst.

                  Ich glaub das kann man ganz technisch betrachten und einsehen dass es besser geht, oder siehst du das anders?

                  Man könnte den Vergleich auch anders machen, macht es halt nur komplizierter:" Man kann eine Einstellung haben die Gewalt ablehnt aber manchmal kaufe ich von Produkte die gewalttätige Nazistrukturen unterstützen weil die Ästhetik der Klamotten so cool ist. Klar reichen die paar Euro nicht für einen kompletten Baseballschläger deshalb hab ich auch keine Schuld daran was am Ende damit gemacht wird"

                  Wer die Tierindustrie subventioniert durch den Kauf der Produkte zahlt immer für das nächste Tier das ausgebeutet und getötet wird.

                  “Veganism is a philosophy and way of living which seeks to exclude—as far as is possible and practicable—all forms of exploitation of, and cruelty to, animals for food, clothing or any other purpose; and by extension, promotes the development and use of animal-free alternatives for the benefit of animals, humans and the environment. In dietary terms it denotes the practice of dispensing with all products derived wholly or partly from animals.”

                  https://www.vegansociety.com/go-vegan/definition-veganism

                  • amelia@feddit.de
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                    vor 1 Jahr

                    Ich glaub das kann man ganz technisch betrachten und einsehen dass es besser geht, oder siehst du das anders?

                    Da stimme ich dir zu, das Zitat ist allerdings nicht von mir. Du hattest von “wer sich hauptsächlich pflanzlich ernährt” geschrieben, daher dachte ich, dass du dich damit auf meinen Kommentar beziehst.

                    Man könnte den Vergleich auch anders machen, macht es halt nur komplizierter:" Man kann eine Einstellung haben die Gewalt ablehnt aber manchmal kaufe ich von Produkte die gewalttätige Nazistrukturen unterstützen weil die Ästhetik der Klamotten so cool ist. Klar reichen die paar Euro nicht für einen kompletten Baseballschläger deshalb hab ich auch keine Schuld daran was am Ende damit gemacht wird"

                    Das ist jedenfalls näher dran als der Vergleich mit dem Schlagen, ja. Können wir uns drauf einigen. Und übrigens kaufen wir wahrscheinlich alle regelmäßig Zeug, das unter höchst fragwürdigen Bedingungen produziert wurde, obwohl wir diese Bedingungen niemals gutheißen würden, wenn man sie uns direkt unter die Nase hielte, und wir wissen auch, dass im Prinzip alle nicht explizit fair gehandelten oder in Europa produzierten Produkte unter diesen Bedinungen entstehen, aber wir blenden es halt auch. Das soll kein “yet you participate in society, I am very intelligent”-Argument sein, ich würde mir einfach nur wünschen, dass wir bei diesen Dingen ein bisschen mehr den Ansatz und den Willen zur Verbesserung belohnen und ein bisschen weniger aufeinander einhacken, weil wir irgendwas nicht zu 100% perfekt machen.

                    Wer die Tierindustrie subventioniert durch den Kauf der Produkte zahlt immer für das nächste Tier das ausgebeutet und getötet wird.

                    Jo. Ganz pragmatisch gesehen müssen wir aber z.B. auch dafür sorgen, dass von politischer Seite die richtigen Weichen gestellt werden. Mit jedem Euro der als staatliche Subvention in die Fleisch- und Milchprodukteproduktion fließt sinkt bspw. der Anteil, den der/die individiuelle Endverbraucher:in durch den Kauf übernimmt und damit steuern kann. Das zu ändern ist massiv wichtiger als individuell perfektes Konsumverhalten. 13 Milliarden Euro werden jedes Jahr in die Tierindustrie gepumpt - und das bezahlen auch Veganer:innen gezwungenermaßen mit.

          • tryptaminev 🇵🇸 🇺🇦 🇪🇺@feddit.de
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            vor 1 Jahr

            Kann ich dich bitten in Zukunft die Formulierung “wer sich hauptsächlich pflanzlich ernährt” zu erwägen?

            Nö kannst du nicht, weil du auf eine quantitative Bewertung keine Moralvorstellung projezieren kannst.

            Es ist darüber hinaus auch albern, weil du nach der Logik nur dann ein Veganer wärst, wenn du ausschließlich handgeerntetes zu dir nimmst. Von so einem Mähdrescher zerhäckselt zu werden ist für Feldhamster, -mäuse und bodenbrütende Vögel nämlich auch ein ziemlich brutaler Tod. Auch in der gesamten Kette vom Feld bis zum Supermarkt gehört auch bei Bioprodukten Schädlingsbekämpfung, z.B. mit Schlagfaller gegen Ratten dazu.