Irgendwann um die Jahrtausendwende herum hatten wir alle das Gefühl, dass diese satirischen Nachrichtensendungen (Vorläufer: Jon Stewart) besseren Journalismus produzieren, als die “richtigen” Nachrichtensendungen. Damit ist es so langsam vorbei.

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    1 year ago

    Irgendwann um die Jahrtausendwende herum hatten wir alle das Gefühl, dass diese satirischen Nachrichtensendungen (Vorläufer: Jon Stewart) besseren Journalismus produzieren, als die “richtigen” Nachrichtensendungen. Damit ist es so langsam vorbei.

    1. Jahrtausendwende? Du meinst, als überall plötzlich von “News” geredet wurde und Pro7, RTLII und co. content der allerbilligsten Art produzierten?
    2. Weil Böhmermann offenbar mal einen Fehler gemacht hat (wahrscheinlich nicht der einzige), sollen jetzt sämtliche Satiresendungen wertlos sein?
    3. Werden da Äpfel mit Birnen verglichen: Nachrichtensendungen hatten noch nie den Anspruch, besonders investigativen Inhalt zu produzieren
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      1 year ago

      Ich teile die Kritik aus dem Superkommentar nicht ganz, aber ich kann ungefähr erklären, woher sie kommt:

      Jahrtausendwende?

      Da geht es primär um die Medienlandschaft in den USA, um die Satiresendungen von John Stewart, Stephen Colbert, Trevor Noah und John Oliver.

      In den USA haben Menschen festgestellt, dass Nachrichtensender im Kabelfernsehen durch die Bank ziemlich wertlos waren, weil sie sich auf Oberflächlichkeiten versteift und aller 10 Minuten immer wieder atemlos das Gleiche erzählt haben. Zwischendurch dann nicht gekennzeichnete und je nach Sender narrativlastige oder komplett gelogene Meinungsbeiträge.

      Irgendwann war es dann ein mediales Thema, dass jüngere Menschen Weltgeschehen nur noch via Satiresendungen wahrnehmen; einhergehend mit einer gefühlten Entpolitisierung der Millenials. Den Satirekonsum haben dann viele damit verteidigt, dass die Satiresendungen ja wenigstens gut recherchiert und gemacht seien.

      Das ZMR hat konkret bei John Oliver sehr viele Anleihen genommen. Das NMR davor war weniger monothematisch und eher wie John Stewart oder jetzt Trevor Noah.

      Weil Böhmermann offenbar mal einen Fehler gemacht hat (wahrscheinlich nicht der einzige), sollen jetzt sämtliche Satiresendungen wertlos sein?

      Er hat ja nicht wirklich einen Fehler gemacht. Er hat aber Dinge stark überspitzt, als Gesamtbild dargestellt und dadurch skandalisiert. Jörg Schönbohm war nicht toll, aber eben auch kein russischer Spion oder anderswie aktiv staatsgefährdend und die Versetzung war sachlich nicht zu rechtfertigen.

      Wer wirklich einen konkreten Fehler gemacht hat, ist Nancy Faeser.

      Werden da Äpfel mit Birnen verglichen: Nachrichtensendungen hatten noch nie den Anspruch, besonders investigativen Inhalt zu produzieren

      So formuliert ist das richtig, aber es geht weniger um einzelne Nachrichtensendungen im deutschen Sinn, sondern um das Dauerprogramm von CNN/MSNBC/Fox News.