Nachdem sich langsam herumspricht, dass der Krieg nicht so gut läuft, kommen jetzt solche Forderungen:

Es gibt also nur einen Weg nach vorn: den Krieg ernsthaft so zu führen, wie es sich für einen nationalen Befreiungskampf gehört. Die Bevölkerung der Ukraine ist zwar zurückgegangen, liegt aber immer noch bei über 30 Millionen, sodass die Gesamtzahl der Streitkräfte bis zu drei Millionen betragen könnte.

Bei so viel Menschenverachtung passt die Schwarze Sonne auf dem Foto eigentlich perfekt.

  • MatFi@lemmy.thias.xyz
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    1 year ago

    Bin vorgestern durch die Westukraine gefahren. Straßenposten mit 18 jährigen jungen und Mädchen in Tarnklamotten und mit Sturmgewehren, die alle so aus sehen wie auf den A2 grossen, mit frischen Blumen verzierten, Bildern der gefallenen “Helden” die hier in mitten der meisten Ortschaften stehen. Klar kann man aus der Distanz eine solch kalte Analyse Scheiben und noch mehr Leid einfordern, womöglich ist es auch notwendig, aber der Duktus der Sportberichterstattung in dem das rüber kommt lässt mich kotzen und ist nichts als anmaßend.

    Ergänzung: Mit das schlimmste in meinen Augen ist dass hier die Armen an die Front gehen und sterben und damit den Besitz der Reichen verteidigen. Und wenn 1.5Mio Soldaten Rekrutiert werden sind es die Armen und ungebildeten die eingezogen werden. Es ist wie in jedem anderen Krieg auch…

  • sinkingship@sh.itjust.works
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    1 year ago

    Dass die Welt vom Axel Springer Verlag nicht neutral berichtet ist mir nicht neu. Da sind schon einige Dinge daneben in diesem Artikel!

    Das Titel Bild ist natürlich auch top, da wird irgendein Nazi im Verlag gedacht haben, dass er besonders geschickt ist.

    Der Anfang ist auch witzig:

    Der erste ernstzunehmende Krieg des Jahrtausends wird weder durch Sanktionen noch mit Drohnen und Raketen entschieden.

    Und später wieder:

    Der erste ernstzunehmende Krieg des dritten Jahrtausends muss also am Boden ausgetragen werden

    Afghanistan, Irak, Bürgerkriege in Syrien und Jemen, Rohingya und etliche weitere Kriege sind oder waren wohl alle nicht ernst zu nehmen!

    Solche Angriffe auf städtische Ziele führen unweigerlich zu einem Medienecho von der Stärke eines Blitzkriegs.

    Da haben wir aber eine schöne Nazi Anlehnung gefunden.

    Bedauerlich war auch, dass die Ukrainer den Kampfwert der riesigen, 66 Tonnen schweren Leopard-Panzer, die sie von den Deutschen erbeten, ja erbettelt und schließlich praktisch eingefordert hatten, stark überschätzt hatten.

    Was soll dieser Satz? Zeigen, dass die Ukrainer unfähig sind? Dass Deutsche zu weich sind? Ich weiß es nicht, aber ich finde die Formulierung sehr seltsam.

    Es gibt also nur einen Weg nach vorn: den Krieg ernsthaft so zu führen, wie es sich für einen nationalen Befreiungskampf gehört.

    Mussten die Soldaten, die bisher ihr Leben an der Front ließen sterben, weil sie den Krieg nicht ernst genug genommen haben? Der Autor scheint überhaupt zu wissen, welche Dinge ernstzunehmend sind und welche nicht.

    Man, man, man! Immerhin hat man gleich einmal präventiv hinzugefügt, dass der Autor jüdische Eltern hat. Da kann also gar nichts Rechtes im Artikel sein!

    Was für ein dämlicher Artikel!

    • peppersky@feddit.de
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      1 year ago

      Was soll dieser Satz? Zeigen, dass die Ukrainer unfähig sind? Dass Deutsche zu weich sind? Ich weiß es nicht, aber ich finde die Formulierung sehr seltsam

      “Alle sind dumm, außer ich, der Kolumnenschreiber.”

    • gnuhautOP
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      1 year ago

      Bedauerlich war auch, dass die Ukrainer den Kampfwert der riesigen, 66 Tonnen schweren Leopard-Panzer, die sie von den Deutschen erbeten, ja erbettelt und schließlich praktisch eingefordert hatten, stark überschätzt hatten.

      Was soll dieser Satz? Zeigen, dass die Ukrainer unfähig sind? Dass Deutsche zu weich sind? Ich weiß es nicht, aber ich finde die Formulierung sehr seltsam.

      Der Satz soll den Ukrainern die Schuld geben an der gescheiterten Offensive. Dass NATO-Strategen genau dieses Vorgehen gefordert haben, wird einfach ignoriert.

  • kellerlanplayer@feddit.de
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    1 year ago

    Westliche Armeen zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihr Humankapital schützen. Wenn die Ukraine wie eine Sowjetarmee kämpft, wird sie diesen Kampf verlieren.

    Lieber ein langer Krieg, aber dafür mit weniger Opfern. Dann müssen wir halt noch mehr Ausrüstung schicken. Ich hoffe die F16 bringt Luftüberlegenheit. Dann wirds einfacher.

    • gnuhautOP
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      1 year ago

      Ich bin kein Historiker oder Militärexperte, also grain of salt usw.

      Das mit der sowjetischen human wave Taktik ist ein Mythos. Also Nazi-Propaganda, die die eigene Niederlage verklärt und dabei die sowjetische Führung als besonders menschenverachtend darstellt. Die eigene Führung sieht dementsprechend im Vergleich dann fürsorglich und die Truppe heroisch aus.

      Die ersten schlimmen Tage der Gegenoffensive, mit den kaputten Fahrzeugen, die im Minenfeld stecken geblieben sind, sind auf eine westliche Manöver-Doktrin zurückzuführen. Konnte man davor immer hören von westlichen Experten, dass die Ukraine aus dem Abnutzungskrieg ausbrechen müsse, weil das den Russen in die Hände spiele. Das hat nicht funktioniert.

      Dieser Artikel sagt jetzt quasi, der Abnutzungskrieg kann gewonnen werden, aber nur, wenn noch größere Teile der Bevölkerung an die Front geschickt werden. Diese Dynamik gab es auch im ersten Weltkrieg, und das dürfte zu richtig vielen Toten führen.

      Noch Anmerkung: So WW1-artiger trench warfare ist auch nicht das, was die Sowjets gepredigt haben. Tatsächlich widerspricht dieser Abnutzungskrieg jeglicher modernen Doktrin. Aber es fällt halt Niemandem was Besseres ein.

      • Quittenbrot@feddit.de
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        1 year ago

        Zumindest die Russen demonstrieren seit Wochen in der Ukraine sehr eindrücklich, dass sie sich die human wave-Taktik zu eigen machen.

        Bei den Sowjets gibt es bspw. die Schlacht um Kursk, wo aus irgendwelchen Gründen entschieden wurde, die Deutschen, die sich ohnehin schon extrem schwer gegen die perfekt eingegrabenen sowjetischen Truppen taten, zusätzlich aus besagten Defensivpositionen heraus anzugreifen. Dies ging zurück auf die Ideen des Generals Brusilov, dessen Taktiken aus dem ersten Weltkrieg die Rote Armee nachhaltig prägen sollten. Ihm zufolge sei es entscheidend, jederzeit irgendwo in der Offensive zu sein. Die Sowjets in Kursk hätte das fast den Sieg gekostet, denn statt gegen präparierte Verteidigungslinien konnten die deutschen Truppen plötzlich gegen offen vor den Verteidigungslinien kämpfende Sowjets vorgehen und nur ihre bereits ausgeprägte Schwäche hat schlimmeres verhindert. In der SU und Russland gilt dieser Angriff natürlich bis heute als entscheidendes Element, das den Sieg gebracht hat. Dabei hätten sie einfach aus ihren Defensivstellungen heraus den Gegner weiter abnutzen müssen. Dann wären sie allerdings nicht in der Offensive gewesen und das geziemt sich nach Brusilovs Ideen von vor über 100 Jahren natürlich nicht.

        • bi_tux@lemmy.world
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          1 year ago

          Naja, moderner Krieg findet auch als “Propagabdakrieg” statt, da hat so eine offensive “Taktik” evtl. im großen und ganzen doch noch ihre Vorteile.

      • bi_tux@lemmy.world
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        1 year ago

        Ich denke das da in gewisser Weise durchaus was dran ist. Ich kenne mich mit dem 2. Weltkrieg leider mMn zu wenig aus, aber im 1. Weltkrieg wurden Soldaten von russischer Seite teils sehr schlecht ausgestattet, als Kanonenfutter, an die Front geschickt.

        Von meinem Wissensstand aus wurden aber zB. auch bei der Schlacht um Stalingrad alle möglichen Resourcen und Truppen gegen die deutsche Armee geworfen um eine Übernahme der Stadt zu verhindern.

  • SisIsNotMaiMaserTong@feddit.de
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    1 year ago

    Ja schön dass du das von deinem gemütlichen Sofa aus so wunderbar moralisch einordnen kannst. Dabei hilft dir wahrscheinlich, dass da gerade keine Raketen aus der Luft fallen, was?

    • gnuhautOP
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      1 year ago

      Geht dir das Moralisieren jetzt zu weit im Bezug auf Millionen Zwangsrekruten oder weil ich mich über die Normalisierung rechtsextremer Symbole aufrege? Besser die Springer-Presse in Schutz nehmen!

      Wie sich hier auf einmal so viele Leute schwer tun zu verurteilen, wenn gefordert wird, Menschen zum Sterben und Töten abzukommandieren.

      Ich hab diesen Sofa-Spruch jetzt schon mehrmals gehört, auf Kriegsgegner angewendet. Eigentlich wirft man jemandem vor, ein Sesselfurzer oder armchair general zu sein, wenn er/sie sich zurück lehnt und andere Leute die harten oder gefährlichen Jobs machen lässt. Wegen mir würden alle daheim bleiben und in den Sessel furzen. Ich bin doch nicht derjenige, der den Leuten befiehlt, in Minenfelder zu laufen, oder das bejubelt.

      • Oliver@lemmy.ca
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        1 year ago

        Ich hab diesen Sofa-Spruch jetzt schon mehrmals gehört, auf Kriegsgegner angewendet. Eigentlich wirft man jemandem vor, ein Sesselfurzer oder armchair general zu sein, wenn er/sie sich zurück lehnt und andere Leute die harten oder gefährlichen Jobs machen lässt.

        Dieses Farming geht auf Sascha Lobo zurück, der Gegner:innen von Waffenlieferungen im Spiegel als Sofapazifisten beschimpft hat. Was ne ganz dolle Ironie ist, da jener Sascha Lobo in den kritischen Jahren ganz zufällig in West-Berlin gelebt, sich also mutmaßlich bis offensichtlich vor dem Wehrdienst gedrückt hat und nun jene verunglimpft, die dieses Recht für Männer in der Ukraine fordern.

        Er könnte ja zumindest so aufrecht sein, sein Versäumnis nun wenigstens nachzuholen. Seine Kolumnen würde ich nicht vermissen.

        • Tvkan@feddit.de
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          1 year ago

          da jener Sascha Lobo in den kritischen Jahren ganz zufällig in West-Berlin gelebt, sich also mutmaßlich bis offensichtlich vor dem Wehrdienst gedrückt hat

          Ich mag ihn ja auch nicht, aber jener Sascha Lobo ist ganz zufällig 1975 in West-Berlin geboren und ist damit erst nach der Wiedervereinigung volljährig geworden.

    • Oliver@lemmy.ca
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      1 year ago

      Sagt jener, der auf dem Sofa hockt, jederzeit das Land verlassen kann und nicht zur Waffe gezwungen werden kann.