Immer wieder ist die Kritik zu hören, Flüge mit Geräten wie dem Lilium Jet seien nur für eine sehr kleine Zielgruppe erschwinglich, also ein “Spielzeug für Millionäre”. Eine Studie der Unternehmensberatung Roland Berger widerspricht dieser These zumindest teilweise. So dürfte ein Ticket für einen Mitflug ungefähr so viel kosten wie ein Fahrdienst samt Chauffeur auf der Straße.
Lustig. Das ist so formuliert, als wär da ein Widerspruch. Tatsächlich scheint die Studie die Annahme zu bestätigen.
Genau das dachte ich auch. Die Zielgruppe von diesen “Flugtaxis” ist die gleiche wie die von Chauffeurdiensten.
Ich lernte in einem anderen Beitrag, dass diese “Charterhubschrauber” nur wenige Minuten fliegen könnten, weil dann der Akku leer sei. Demnach wären sie wirklich nur ein Spielzeug. So von wegen "guck mal, ich kann von einem Straßenblock zu einem anderen Straßenblock fliegen, anstatt die Fahrbahn benutzen zu müssen.
Die mögliche Flugdauer/-strecke kann sich mit besseren Akkus verbessern. Aber die Dinger werden einfach konzeptuell schon mal nicht in die Nähe von Verkehrsflugzeugen kommen.
Ist das nicht einfach eine andere Umschreibung für ein Taxi?
Allerdings sind Taxis sauteuer, deswegen fährt fast niemand damit.
Elektrische Flugzeuge werden erst wirklich günstig werden, wenn sie autonom fliegen. Allerdings ist die Ansicht, dass diese nur für Flugtaxis genutzt würden, verkürzt. Es gibt sehr viele Anwendungsmöglichkeiten für eine solche Technologie, die auch dem Normalbürger zu gute kommen, z.B. für Rettungsdienste.
Rettungshubschrauber elektrisch zu ersetzen, ist total sinnvoll. Aber wenn man nur verspricht, Rettungshubschrauber zu ersetzen, dann kriegt man keine Einhorn-Bewertung. Der zeitweise Hype um die Dinger und die Investorysbewertungen/Finanzierungszusagen kamen ja nur zustande, weil vermittelt wurde, dass man damit günstig von Ort zu Ort fliegen und nie wieder im Stau stehen müsse.
Die Fieberphantasien von Risikokapitalgebern haben oft genug wenig mit der Realität zu tun. Das heißt aber nicht, dass die Technik an sich eine schlechte Idee wäre. Außerdem gibt es durchaus auch Startups auf dem Gebiet, die weitaus erfolgreicher agieren als Lilium und deutlich näher an der Auslieferung kommerzieller Produkte sind. Es bleibt also spannend.