LOL, der hat einen Materialwert von unter 10€ und wird für 70€ verkauft, außerdem wird er als attraktive Wertanlage beworben.

  • Prunebutt@slrpnk.net
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    3 months ago

    Ich finde dein Ansatz ist viel zu idealistisch (sprich: zu sehr fokussiert auf Gedanken, die die Welt beeinflussen) und ignoriert komplett die sozio-ökonomischen Aspekte der Entwicklung im Osten.

    Wenn ich jetzt böse wäre, würde ich dir ein kolonialistisches Weltbild (“die dummen Ossis müssen von uns erleuchteten Wessis erst mal zivilisiert werden!”) vorwerfen.

    • aaaaaaaaargh@feddit.org
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      3 months ago

      Dann wärst du nicht böse, sondern in erster Linie engstirnig. Bildung ist kein Idealismus. Wissenschaft ist das Fundament jedweder Lösungsaspekte, seien sie sozioökonomisch oder technologisch.

      Um überhaupt in die Konkurrenz zu Asien zu treten, bedarf es in einem ressourcenarmen Land einer progressiven und wissenschaftsorientierten Gesellschaft.

      • Prunebutt@slrpnk.net
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        3 months ago

        Bildung ist kein Idealismus.

        Du hast nicht verstanden, was ich mit “idealistisch” meine.

        Um überhaupt in die Konkurrenz zu Asien zu treten

        Mir von jemanden, der offensichtlich so neoliberal verblendet ist “engstirnigkeit” vorgeworfen zu kriegen, tut schon ein bisschen weh.

        • aaaaaaaaargh@feddit.org
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          3 months ago

          Du hast nicht verstanden, was ich mit “idealistisch” meine.

          Och, da bin ich schon sicher, dich verstanden zu haben. Aber es ist kein valides Gegenargument, weil du glaube ich wiederum etwas anderes unter dem Bildungsbegriff verstehst als ich. Empirie ist kein Idealismus und das vermitteln wissenschaflicher Methodik auch nicht.

          Mir von jemanden, der offensichtlich so neoliberal verblendet ist “engstirnigkeit” vorgeworfen zu kriegen, tut schon ein bisschen weh.

          Ich hatte jedenfalls die Contenance, diesen Begriff im wohlwollenden Konjunktiv zu formulieren (den du dann offenbar für dich proklamiert hast?). Neoliberalismus ist ein Vorwurf, der mir bisher noch in der Kollektion fehlte.

          Aber das mal beiseite, weil persönliches Geplänkel uninteressant und ermüdend ist. Du wolltest auf den Ostbegriff hinaus und die kulturellen Entwicklungen dort. Ich nicht, weil ich es leid bin, über die Ostdeutschen zu reden, als wäre das irgendeine Zirkusattraktion. Die Gründe für das Erstarken der AfD haben konkret dort neben Wirtschaftsgefälle und Abwanderung vor allen Dingen damit zu tun, dass Ostdeutsche sich nicht wahrgenommen im Bund fühlen, weswegen ich nicht mehr über sie, sondern mit ihnen spreche.

          Dass die AfD insgesamt gut verfängt, hängt mitunter an schlechter medialer Kompetenz der Gesellschaft sowie nunmal schlechtem Bildungsstand in Teilen eben dieser. Das kann man in Teilen auffangen, indem man Bildung stärkt. Sicher ist das nicht das einzige Mittel, aber ein wichtiges. Idealismus wäre, dies nicht anzuerkennen, weil es keine ganzheitliche und einfache Lösung bietet.

          • Prunebutt@slrpnk.net
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            3 months ago

            Och, da bin ich schon sicher, dich verstanden zu haben.

            Da liegst du falsch. In deinem letzten Satz hast du geschrieben, dass es “Idealismtisch wäre, [etwas] nicht anzuerkennen, weil es keine ganzheitliche und einfache Lösung bietet”. Ich meine Idealismus im Gegensatz zum Materialismus. Idealismus bedeutet, dass die Gedanken der Menschen am Anfang politischer Veränderung stehen: Wenn ich Menschen bilde, sind sie klüger und treffen bessere Enscheidungen. Materialismus stellt die Materie und damit die körperlichen Bedürfnisse der Menschen an den Anfang: Im Osten hat die Treuhand und der Braindrain in den Westen zu einer materiellen Verelendung der dortigen Bevölkerung geführt. Dadurch ist die dortige Bevölkerung anfälliger geworden für Scharlatane. Ja, Bildung (Braindrain) spielt hier eine Rolle, aber im Zentrum stehen handfeste Bedürfnisse der Menschen, z.B. nach wirtschaftlicher Sicherheit.

            Ich weiß außerdem nicht so ganz, wie “Empirie”, und “wissentschaftliche Methodik” die AfD schwächen sollen. Die popaganda der AfD ist emotions- und nicht faktenbasiert. Es ist wie bei Verschwörungstheoretikern: Emotionale Antworten sollen soziale Spannungen erklären. Hier helfen Zahlen und Fakten ohne emotionales reframing auch nicht.

            Neoliberalismus ist ein Vorwurf, der mir bisher noch in der Kollektion fehlte.

            Dann streich das “Neo-” von mir aus. Wer von Konkurrenz mit dem asiatischen Markt redet, ist für mich liberal. Egal, ob die Person Lindner, Habeck, oder Scholz heißt.

            Ich nicht, weil ich es leid bin, über die Ostdeutschen zu reden, als wäre das irgendeine Zirkusattraktion. Die Gründe für das Erstarken der AfD haben konkret dort neben Wirtschaftsgefälle und Abwanderung vor allen Dingen damit zu tun, dass Ostdeutsche sich nicht wahrgenommen im Bund fühlen, weswegen ich nicht mehr über sie, sondern mit ihnen spreche.

            Puhh. Du sprichst “nicht über sie”, stellst aber “mehr Bildung” als Lösung gegen die AfD hin? Du findest Kritik am “AfD Wählys doof” Narrativ aber trotzdem doof? O.o

            An sich hast du recht: ÜMan sollte den Osten nicht als Zirkusattraktion sehen. Deswegen mein erster Kommentar. Aber ansonsten widersprichst du dir selbst schon arg.

            Dass die AfD so gut abschneidet, liegt mMn an der zunehmenden Verschärfung der Zustände im Kapitalismus für die lohnabhängige Klasse. Dies wird von Rechten ausgenutzt, um eine mythische, vergangene, heile Welt heraufzubeschwören, die aber die Klassenkonflikte nicht löst und auf Außenseiter projeziert.

            Ganz kurz: mein Mittel gegen die AfD ist nicht “Bildung”, sondern “Klassenbewusstsein”

            • aaaaaaaaargh@feddit.org
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              3 months ago

              Ich meine Idealismus im Gegensatz zum Materialismus

              Entschuldige, wir sprechen hier eindeutig über ein Thema politischen Kontexts und du verwendest den ontologischen Idealismusbegriff? Bist du sicher, dass wir jetzt durch diese Tür gehen wollen?

              Im Osten hat die Treuhand und der Braindrain in den Westen zu einer materiellen Verelendung der dortigen Bevölkerung geführt.

              Das stimmt. Aber was hat das mit Idealismus zu tun? Das sind sind eindeutig Effekte einer (hier im Gesprächskontext etwas selbstironisch klingenden) neoliberalen Handlungsmaxime.

              Ja, Bildung (Braindrain) spielt hier eine Rolle, aber im Zentrum stehen handfeste Bedürfnisse der Menschen, z.B. nach wirtschaftlicher Sicherheit.

              Lies bitte nochmal meine vorige Antwort. Das ist exakt, was ich schrieb [“Sicher ist das nicht das einzige Mittel, aber ein wichtiges.”].

              Ich weiß außerdem nicht so ganz, wie “Empirie”, und “wissentschaftliche Methodik” die AfD schwächen sollen.

              Du betrachtest die Zusammenhänge zu unmittelbar und verkürzt damit die Natur beider Dinge. Das Erstarken der AfD ist - so schrieb ich es eben auch - in Teilen symptomatisch für den Verlust gesellschaftlich-intellektueller Integrität. Gemeint ist damit aber nicht nur der Osten, sondern das gesamte Bundesgebiet. Wir sprechen hier über die AfD und die ist eben kein ausschließliches Ost-Phänomen.

              Die Begriffe “Empirie” und “wissenschaftliche Methodik” tauchen deshalb auf, um den Vorwurf des Idealismus abzuschütteln, der egal in welcher Auslegung, also politisch wie ontologisch einfach als Gegenargument keinen Sinn ergibt auf die Forderung nach Rationalität und Bildung.

              Hier helfen Zahlen und Fakten ohne emotionales reframing auch nicht.

              Da sind wir offenbar fundamental unterschiedlicher Meinung. Gegenpopulismus ist nichts, was ich hier anstrebe, um Gottes Willen. Nein, ich möchte den erleichterten Zugang zu diesen Zahlen und Fakten ermöglichen, gerade eben ohne sie in der Präsentation und Interpretation zu färben. Das erreicht man mit einem hohen Bildungsniveau und entsprechender Diskussionskultur.

              Dann streich das “Neo-” von mir aus. Wer von Konkurrenz mit dem asiatischen Markt redet, ist für mich liberal. Egal, ob die Person Lindner, Habeck, oder Scholz heißt.

              Leicht ironisch, so eine Aussage zu treffen, wenn man eben noch Idealismus kritisiert. Natürlich muss man geopolitische und geoökonomische Faktoren diskutieren, bewerten und einbeziehen und dazu gehört auch die völlig logische Einsicht, dass man selbstverständlich in einer ökonomischen Konkurrenz zueinander steht. Wie würdest du denn die Vorgänge sonst bezeichnen? Allein die Feststellung dessen macht mich weder zum Liberalisten, noch zum Realisten.

              Puhh. Du sprichst “nicht über sie”, stellst aber “mehr Bildung” als Lösung gegen die AfD hin? Du findest Kritik am “AfD Wählys doof” Narrativ aber trotzdem doof? O.o

              Ja. Weil die AfD wie gesagt kein reines Ostproblem ist. Und mein Punkt war ein anderer, wir erinnern uns gern gemeinsam daran. Ich sagte (sinngemäß): Wer eine gesichert rechtsextremistische Partei wider besseren Wissens wählt, sollte als dumm bezeichnet werden. Entweder, weil man Nazi ist (definitiv dumm) oder, weil man aus beliebigem anderen Grunde denkt, dass das keine Relevanz hat (ebenfalls dumm). Und jetzt gehen wir die Diskussion mal weiter, in der ich sagte, die Heilung für die Ungebildetheit (salopp als Dummheit bezeichnet) ist die Intellektualität. Einfacher Kettenschluss und ich sehe da keinen großen Widerspruch außer denen, die du bisher angestellt hast, die aber keine sind, weil ich das so omnipotent nie konstatiert habe.

              An sich hast du recht: ÜMan sollte den Osten nicht als Zirkusattraktion sehen. Deswegen mein erster Kommentar. Aber ansonsten widersprichst du dir selbst schon arg.

              Erster Punkt d’accord. Zweiter Punkt siehe oben.

              Dass die AfD so gut abschneidet, liegt mMn an der zunehmenden Verschärfung der Zustände im Kapitalismus für die lohnabhängige Klasse. Dies wird von Rechten ausgenutzt, um eine mythische, vergangene, heile Welt heraufzubeschwören, die aber die Klassenkonflikte nicht löst und auf Außenseiter projeziert. Ganz kurz: mein Mittel gegen die AfD ist nicht “Bildung”, sondern “Klassenbewusstsein”

              Was ironischerweise reiner Idealismus ist. Ich nutze das Wort nun betont wertfrei, ich will das hier nicht als Kampfbegriff verfallen lassen. Aber ironisch bleibt es dennoch.

              Darüber hinaus gibt es nichtmal einen Widerspruch zu meiner Aussage. Auch wenn ich absolut nicht glaube, dass Klassenbewusstsein das Allheilmittel ist, Bildung steht diesem nicht im Weg, sondern stützt einfach nur Fakten und damit die Befähigung zur vernunftgeleiteten Entscheidung. Nochmal: Das Problem ist multikausal und bedarf mehr als einer Antwort.