Plötzlich bilden sich im Nacken rötliche Flecken mit ringförmig verdicktem Rand, die rotgereizten Stellen schuppen und jucken. Die Flecken können sich verteilen, auf dem Kopf und über den Körper, in schlimmen Fällen führen sie zu eitrigen Abszessen und Haarausfall.

Hautärzte entdecken derzeit immer mehr solcher Infektionen, die sie auf einen Hautpilz zurückführen: Trichophyton tonsurans. Er löst eine Ringelflechte aus – die nicht nur unappetitlich ist, sondern sogar zu Narben und kahlen Stellen auf dem Kopf führen kann.

Lange Zeit war der Pilz vor allem ein Problem im Ringsport. Verschiedene Forschende fanden den Fadenpilz bei Ringern aus der Türkei, dem Iran und den USA. Befallen waren bis zu 90 Prozent der Sportler. Im nationalen Kader in Leipzig haftete der »Ringerpilz« an Sportmatten und grassierte jahrelang unter trainierenden Kindern und Jugendlichen.

Doch der aktuelle Anstieg der Fallzahlen scheint einen anderen Grund zu haben: Besuche in billigen Barbershops. Das glauben zumindest Fachleute. Aber warum breitet sich der Pilz jetzt aus? Wie gefährlich ist er? Und was sollte man beim nächsten Friseurbesuch beachten, um eine Infektion zu vermeiden? Antworten auf die wichtigsten Fragen.

  • Ranslite@feddit.org
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    5 months ago

    NS Symbolik wie Hakenkreuze oder SS Runen sind nicht ok. Aber mein Freundeskreis hat irgendwann angefangen Fred Perry, Lonsdale, NewBalance usw. zu tragen, einfach um den Neonazis ihre Marken weg zu nehmen. Soweit so gut. Aber einen Allerwelt Haarschnitt den Faschisten zuzuschreiben ist einfach zu viel.

    • Hiker
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      5 months ago

      Aber einen Allerwelt Haarschnitt den Faschisten zuzuschreiben ist einfach zu viel.

      Ich denke halt, es ist kein Zufall. Wie gesagt, die Geschichtsvergessenheit nach 3 Generationen ist riesig und beunruhigend - und dieses “Detail” über den Haarschnitt fügt sich da ganz gut ein.

      • Lupus@feddit.org
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        5 months ago

        Bei deiner ganzen Vergessenheit auf die Faschisten übersiehst du den eigentlichen Ursprung dieses Frisurenstils, bzw der gesamten Optik und das dieser ganz neue interessante Implikationen hat

        Vor dem 1. Weltkrieg waren bspw volle und üppige Bärte sehr in Mode, während des Krieges kam es durch den Einsatz von Giftgasen das erste Mal dazu, dass Gasmasken flächendeckend eingesetzt wurden.

        Diese hatten leider ein Problem und zwar das Bärte und auch Haupthaar den Luftdichten Abschluss der Masken erschwerten, weswegen ab dann Millionen jungen Männern eine neue Haar Und Barttracht vorgeschrieben wurde, nämlich - kein Bart, das Haupthaar kurz, der Nacken und die Ohren großzügig ausgeschnitten - alles um den Abschluss der Masken nicht zu behindern. Auch heute noch die vorherrschende Haar und Barttracht Vorschrift in den meisten Militärs.

        So entstand dieser “modische Stil”, die jungen Soldaten trugen diesen “modernen” Schnitt nach Hause und er wurde europaweit populär.

        Die Nazis versuchten sich halt immer schon auch mit ihrer Mode schon bestehenden Strukturen anzubiedern, auch der militaristische Unterton dieses Stils war sehr willkommen. Damit übernehmen sie quasi modische Elemente die per se nichts mit ihrer Ideologie gemeinsam haben müssen. Die Neonazis mit ihren Springerstiefeln, Bomberjacken und Glatzen haben sich damals auch an der mode der skinhead Bewegung bedient weil es opportun war und die richtigen Assoziationen zugelassen hat.

        Andere Kommentare haben schon darauf hingewiesen - kein Fußbreit den Faschisten bedeutet auch, dass man ihnen niemals die Deutungshoheit über etwas überlässt, dass man eben nicht akzeptiert, dass das “deren” Erkennungsmarke ist, sondern eigentlich, wie bei den skinheads, aus einem Arbeiter/Soldaten Kontext kommt und damit eben nicht nur EIN einzelnes politisches Coleur repräsentiert.

        Wenn man diese ganze Geschichte im Hinterkopf hat und das mit unserer derzeitigen Zeit vergleicht, kann man gerne ein Gespräch darüber anfangen warum sich zurzeit eine sehr militaristische Mode wieder verbreitet, im Kontrast zu den vorangegangenen Jahrzehnten, was auch bedenkliche Implikationen hat, aber es ist eben nicht so einfach wie “Aaaah Nazis!!!”

        Tldr; der Ursprung dieses Stils ist Militärisch und von den Nazis, wie die meisten ihrer Stilelemente, nur entlehnt worden. Viel interessanter ist, warum unsere Mode zur Zeit so militärisch/martialisch wird.

        • Hiker
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          5 months ago

          Deine Argumentation hat einen gewaltigen Haken: Wir könnten in der Analogie nun sagen, die Swastika sei ja uralt und die Nazis hätten das Hakenkreuz auch “nur entlehnt”. Also warum soll das denn heute verboten sein? Wie gesagt: Für mich ist es kein Zufall, dass diese Frisur zur Zeit bei jungen Männern sehr in Mode ist.

          • Lupus@feddit.org
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            5 months ago

            Ich verstehe die Argumentation hier nicht, möchtest du Frisuren verbieten? Wir haben darüber geredet, dass hierbei der Kontext wichtig ist und auch im Fall Hakenkreuz ist der Kontext wichtig.

            Die swastika ist uralt und auch nicht verboten, das Hakenkreuz hat stilistisch einige “Alleinstellungsmerkmale” die es als das verbotene Symbol identifizieren (rechtsdrehend im 45 grad winkel geneigt, i.d.r. schwarz auf weißem Grund mit roter Berandung).

            In den Nürnberger Prozessen 1946 wurde die NSDAP mit allen Untergliederungen zur „verbrecherischen Organisation“ erklärt. Somit waren auch deren Symbole verboten.

            Wichtig ist hier zu beachten, dass explizit der Bezug zur Nsdap oder anderen “verbrecherischen Organisationen” bestehen muss um als verfassungswidriges symbol zu gelten, das gilt auch für Abwandlungen

            Nach geltender Rechtsauffassung verbietet § 86a StGB auch von Neonazis veränderte Symbole, manche davon wie Odalrune, Triskele und Schwarze Sonne jedoch nur als Logo verbotener Organisationen, nicht allgemein.

            Also - die Swastika an sich ist als religiöses Symbol auch nicht unbedingt unbedenklich aber eben nicht das selbe wie das Hakenkreuz, welches in seiner sehr bestimmten Ausführung als das Symbol einer verfassungswidrigen Organisation verboten ist.

            Eben weil es so zweifelsfrei als solches identifiziert werden kann, kann man es auch bedenkenlos auf dem Müllhaufen der Geschichte verrotten lassen, der Frisurenstil lässt eine Menge andere Interpretationen zu und ist deswegen nicht so leicht als solches Identifikationsmerkmal abzutun.

            Wie ich sagte, auch der militaristische Kontext ist nicht per se unbedenklich aber eben sehr viel komplexer als eine stumpfe Assoziation mit dem dritten Reich.

            Da spielen viele Faktoren mit rein bspw eine sehr amerikanisierte Kultur, wo eben diese martialischen Stile durch den hohen Stellenwert des Militärs in der Gesellschaft durch Filme usw auch hier einen großen Einfluss haben.

            Brad Pitt trägt diese Frisur in mehreren filmen und deswegen finden die Kids sie halt cool (ja ich bin alt und mir fallen keine modernen Beispiele ein).

            • Hiker
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              5 months ago

              Ich will gar nichts verbieten.

              Aber ich schreibe es jetzt halt zum dritten Mal: Für mich ist es kein Zufall, dass diese Frisuren gerade jetzt dermassen boomen – sie passen perfekt zum Zeitgeist.

              Übrigens hat auch Wikipedia einen Hinweis dazu, wozu die Frisur vor 90 Jahren diente. https://de.wikipedia.org/wiki/Undercut_(Frisur) Und dies allein ist ja längst nicht alles, was an diese grauenhafte Zeit erinnert.