Hallo, nach meinem vorigen post von vor ein paar Wochen (https://lemmy.zip/post/12072494) bin ich jetzt dabei mein leben insgesamt von so vielen Konzernen wie möglich zu befreien (das schlimmste bisher war der Wechsel von spotify zurück zu lokalen Dateien die mir gehören, man findet fast nichts mehr außer mainstream releases).
Klappt soweit ganz gut, allerdings scheint es keine wirkliche alternative zu Google oder Apple maps zu geben. Alle Dienste welche ich mir angesehen habe waren leider zu unzuverlässig oder unvollständig.
Ich muss auch endlich mal meinen Gmail-account wechseln (habe ich seit bald 20 Jahren, wird sicher spaßig die Adresse überall zu wechseln). Gibt es da etwas empfehlenswertes? Ich habe proton ein paar mal in Kommentaren gelesen. Bin ich damit gut beraten?
Dann gibt’s noch „Nischen-Apps" wie die banking apps meiner Sparkasse oder das digitale busticket welches in meiner Region verwendet wird, beide sind im Grunde alternativlos, aber nicht notwendigerweise sparsam mit der Datenerhebung.
Letztendlich sind da dann noch die verbleibenden messenger (telegram und discord) welche ich auch gern los wäre, ist aber leider komplett abhängig davon was alle anderen benutzen. Besonders discord missfällt mir, die sind fast so schlimm wie facebook mit der schnüffelei. Ich habe aber mal bei oberflächlicher websuche einige alternativ Clients entdeckt, vielleicht tut sich da ja was auf.
Vielleicht hat hier ja jemand ein paar tips?
Da hast du dir ja was vorgenommen. Habe kürzlich ähnliches probiert, bzw. auch teils umgesetzt. Spotify, Discord oder ähnliche Geschichten habe ich aber nicht angefasst. Hier versuche ich die Datenerhebung Client- bzw. Netzwerkseitig zu unterdrücken. Dazu GrapheneOS (mein Smartphone hat kürzlich das zeitliche gesegnet. Da ich ohnehin schon länger mit dem Gedanken einer privacy/security custom ROM gespielt hab, war der Schritt recht einfach.), AdGuard, uBlockOrigin und natürlich Pihole.
Die Mailadressen (hatte zwei bei Google. Eine private, eine für Gaming) habe ich über Wochen (!) umgezogen. Ich habe mich für eine eigene Domain entschieden die ich bei Tuta (vormals Tutanota) eingebunden habe. Ich nutze für jeden Dienst eine eigene Mailadresse. So kann ich, sollte es zur Weitergabe meiner Daten an werbetreibende kommen und ich zugespammt werden, nachvollziehen woher es kommt und granular abstellen. Ich habe 5 “richtige” Mailadressen. Alles andere ist nur “catch-all”. Kann dort also nur empfangen, aber nicht senden. Senden ist für die wenigsten Dienste aber auch wirklich notwendig. Eine eigene Domain ist für Tuta übrigens nicht nötig. Ich fand dieses Konstrukt aber ganz sympathisch und gebe gern ein paar Euro im Monat dafür aus.
Als Kartendienste spiele ich aktuell mit OrganicMaps und OsmAnd herum. Ich habe mit beiden das Problem, dass das Laden der Route länger dauert. Zumindest im Vergleich zu Google Maps. Zudem fehlen einfach Infos zu Läden. Als Fußgänger finde ich das dann schon oft lästig und verwende doch wieder GMaps per Browser. Da ich seit kurzem kein Auto mehr habe, kann ich nicht wirklich Feedback geben, wie gut es hier funktioniert.
GrapheneOS ist super, habe den Wechsel bisher auch nicht bereut.
Mail-adresse wechseln wird wohl eine riesige Quälerei wenn man den Kommentaren hier so glauben schenkt… Ein mehrwöchiges Unterfangen. Die multiplen Adressen sind aber eine gute Idee um datenleaker zu identifizieren, das probiere ich auch mal aus. Meine derzeitige wurde im Lauf der Jahre sicher ein dutzend mal irgendwo geleakt.
Zu maps, OSM selbst habe ich noch nicht probiert nur apps welche deren kartensatz verwenden. Ich befürchte aber ich komme zu einem ähnlichen Schluss wie du, wenn so viel info fehlt.