Laut einer repräsentativen Studie wollen immer mehr angehende Fachkräfte, die in Deutschland ausgebildet werden, nicht hier bleiben, sondern ins Ausland gehen.
Fast jeder fünfte Studierende ist demnach überzeugt, dort nach dem Studium bessere Jobchancen zu haben. Das geht aus Umfragen des Personaldienstleisters Jobvalley und des Departments of Labour Economics der Universität Maastricht hervor. Befragt wurden im Oktober und November 2023 hierfür insgesamt 12.343 Studierende aus ganz Deutschland.
Wenn man woanders Rente kriegen kann und dann auch die Infrastruktur besser ausgebaut ist und Wohnraum billiger ist… dann kommt sowas wohl vor.
Wer hätte das auch ahnen können! /s
Jupp, und das betrifft ja nicht nur Studierende. Ich bin um die 40, arbeite seit ca 15+ Jahren in der Industrie. Nur…da sind die Gehaltsentwicklungen seit jeher UNTER der Inflation. Mittlerweile geht mir das Licht auf, dass ich das, was ich hier tue, auch für tw 50% an Gehalt woanders tun kann. Wenn, ja wenn ich denn flexibel genug bin auszuwandern.
Tja, und was haben uns die Wummser beigebracht? “Flexibel musst du sein” und “der Kapitalismus bestimmt wo Geld verdient wird”. Tjoa… Dann halt… Woanders.
Ich werde nach dem Studium wegziehen. Selbst wenn ich dann nur noch die Hälfte verdiene, wie ich in Deutschland verdienen könnte, Deutschland schießt sich jeden Tag selbst ins Knie. Rassismus, Demografie, Klimawandel, miese Attraktivität wichtiger Arbeit wie Pflege, ÖPNV, Bildung, Ver- und Entsorgungsunternehmen…
Und dann soll man sich noch erzählen lassen, dass man nicht wüsste wieviel Wohlstand man hätte, weil der Computer in der Hosentasche früher ein Rechenzentrum gewesen wäre. Aber man kann sich frühestens mit Mitte 40 ein Haus leisten, das man dann bis zum Tod abbezahlen müsste…
Auf welchen Planeten ziehst du? Weil es brennt ja überall und ich sehe jetzt nicht grad so viele Länder wo das anderes ist, eher welche wo es noch schlimmer ist, aber vielleicht habe ich da ein Land übersehen?
Glaub schweden und norwegen sind da ganz gut dabei. Grüne politik und bildungswesen ist da immerhin schonmal sehr viel erfolgreicher als bei uns.
Mal abgesehen vom allgemeinen Pessimismus: Was wären denn die Zielländer? Die USA, wo ein Trump demnächst wieder Präsident wird? Alle in die Schweiz?
Hauptsächlich die Nachbarländer, also Schweiz, Österreich, Niederlande, Dänemark und Belgien. Schweden und Norwegen sind auch noch weit oben auf der Liste.
Spanien und Italien sind auch hoch interessant. Da sind die Jobchancen vielleicht nicht so hoch aber der erwartet Lebenstil is interessanter. Und da die meisten nur auswandern nachdem sie nen Job gefunden haben, ist die schlechtere Wirtschaft nicht spürbar.
Das größere Problem ist eher, Deutschland hat keine attratkiven Städte wo junge Leute wirklich leben wollen. Entweder ist die Stadt uninteressant oder die Jobchancen sind nicht da. Frankfurt hat gute Jobs aber ist absolut uninteressant zum leben. München ist zu teuer und in Bayern. Berlin hat ne menge Probleme. Die einzige Stadt die halbwegs interessant wäre ist Hamburg. Alles andere verliert deutlich im vergleich zu Kopenhagen, Wien, Amsterdam. Da sind die Jobchancen ähnlich zu den deutschen Städten aber die Lebensqualität höher. Brüssel hat den EU-Sitz Faktor.
Wenn man wirklich nur die Karriere verfolgt sind Dubai, Abu-Dhabi und Singapore noch stark dabei.
Und dann gibts halt noch ein paar “Traumländer” wie Neuseeland, Australien, Japan, und Südkorea.
Japan ist was die Wirtschaftskraft angeht aktuell auch eher schlechter als Deutschland aus sehr ähnlichen Gründen (Überalterung, Rassismus, Leben in der Vergangenheit,…).
Rassismus in Japan ist so eine Sache…
Es gibt ihn natürlich, aber er ist wohl erheblich erträglicher als in den meisten anderen Ländern, alleine schon deshalb, weil einen Aufruhr zu verursachen so ziemlich das schlimmste ist was man in Japan tun kann und Höflichkeit einen enormen gesellschaftlichen Stellenwert hat.
Äußert sich halt z.B. auch noch dadurch dass du z.B. als Ausländer viele Wohnungen nicht mieten kannst, in gewisse Restaurants nicht rein kommst usw.
Das dass bei den Wohnungen schwer ist habe ich auch gehört.
Aber was die Restaurants angeht, würde ich doch recht deutlich widersprechen:
Ich war letztes Jahr fast einen ganzen Monat in Japan und habe kein einziges davon gesehen. Das heißt nicht, dass sie nicht existieren, aber es heißt dass es definitiv nicht verbreitet ist. Und selbst in den Fällen in denen es das gibt, habe ich noch nie davon gehört, dass es auf Nachfrage tatsächlich “keine Nicht-Japaner” sondern immer nur “keine nicht Japanisch-Sprecher” war, weil das Personal kein Englisch konnte.
Die Tatsache dass es Presseberichte darüber gibt, zeigt ja eigentlich schon, dass es so selten ist, dass darüber berichtet wird.
Ich finde, du triffst den Nagel auf den Kopf. Alle Politik könnte man ertragen, wenn die Städte lebenswert wären und das sind sie in Deutschland einfach nicht und werden es auch über Jahrzente nicht werden.
Ich glaube bessere Jobchancen im Ausland hat man meist selten außer wenn es im Ausland ein führendes Unternehmen in seiner Branche gibt bei der man einen Job gelandet hat. Aber viele Länder bieten für etwas weniger Geld einfach einen besseren Lebensstil. Mich zieht es z.B. nach Schweden, da dort die Immobilienpreise günstiger, das Internet besser und die Natur intakter als in Deutschland ist.
Befragt wurden im Oktober und November 2023 hierfür insgesamt 12.343 Studierende aus ganz Deutschland.
Hätten die nicht noch irgendwo zwei weitere finden können?