Ohne jetzt defätistisch klingen zu wollen: Ich glaube das ein guter Teil der Reddit-Nutzerschaft genau das von Reddit bekommt, was sie wollen. Kurzfristiges Engagement mit harten positiven oder negativen Stimuli, zum “durchswipen”.
Schau dir an, was auf Reddit diese Tage tausende Upvotes bekommt: Mini-Videos oder Bilder mit irgendwelchen Überschriften oder Voice-Overs/Subtitles die den einzigen “Kontext” geben, egal wie undifferenziert, oder falsch, Hauptsache es kitzelt den Bereich in unserem Hirn, der Glücks- oder Hassgefühle weckt.
Wie oft haben wir schon erlebt, dass der Kontext für Einreichungen erst in den Kommentaren mühsam aufgearbeitet werden muss, weil die präsentierte “Wahrheit” eben doch im Bestenfall ein Graubereich, im schlimmsten Fall irreführend war?
Das mit dem “nicht in ihrem eigenen Interesse” ist mir zu fremdmanipuliert, zu passiv. Die Masse bekommt das, was sie will. Und was sie bekommt ist undifferenzierter Schwachsinn, schnelle Endorphinausschüttungen und Confirmation-Bias en-masse, weil alles andere zu viel Aufwand wäre…
Sorry für den rant, es kotzt mich einfach schon seit einiger Zeit an …
//edit: Ich will hier anmerken, dass ich hier nicht rüberkommen will wie “Old man yells at cloud”. Es ist mir absolut bewusst, dass der Wunsch nach einem “einfachen” Weltbild schon immer ein Problem war, das fest mit der Menschheitsgeschichte verwoben war, von der Antike bis in die Moderne. Nur, dass es eben für mich in den letzen Jahren immer spürbarer in Reddit sichtbar wurde…
Schau dir an, was auf Reddit diese Tage tausende Upvotes bekommt: Mini-Videos oder Bilder mit irgendwelchen Überschriften oder Voice-Overs/Subtitles die den einzigen “Kontext” geben, egal wie undifferenziert, oder falsch, Hauptsache es kitzelt den Bereich in unserem Hirn, der Glücks- oder Hassgefühle weckt.
Für mich war reddit immer mehr ein Ersatz für die alten Foren.
Wenn sich das wirklich immer mehr Richtung TikTok entwickelt wird es wohl Zeit, sich was Neues zu suchen.
Die kleinen Subs waren/sind wie Foren. Drehscheibe zum Beispiel. Aber auch der Sub ist in den letzten Monaten stark gewachsen. Bei einigen Großen stand nur noch die Unterhaltung im Vordergrund. Am schlimmsten fand ich r/tja. Kritik an den geposteten Bildchen wurde nicht geduldet. Ich hatte mich immer gewundert warum ich dort so wenig Interaktionen mit meinen Kommentaren hatte, besonders wenn es kritische waren. Reveddit war dann sehr aufschlussreich was das Löschen von Kommentaren angeht.
by the way: Wurde eigentlich mal debattiert, ob man fediBB hier installiert, @wintermute?
Bin auch eher der Forentyp und daher auch über Friendica hier.
ja, vor allem eher nischige Dinge wie 40klore, killteam, allgemein Tabletop hat sich ja leider auf Discord/Facebook verlagert, arbeitsleben, combatfootage und soccer vermisse ich auch (manche mehr, manche weniger) auch wenn’s manchmal nur rumblödeln war, war schon nett vor allem auch mit internationalen Leuten zu kommunizieren
Ich freu mich, wenn es so eintritt. Dann haben wir einen “great filter” und eine angenehme Teilmenge an Nutzern wechselt ins Feediverse während die andere auf Reddit verbleibt.
das Nutzer - auch in der Masse - nicht unbedingt in ihrem eigenen Interesse handeln
Das ist auch nicht auf social media beschränkt.
Im ersten Semester VWL lernt man das Konzept des Homo Oeconomicus, des rational handelnden Menschen, kennen und bald darauf lernt man, dass es den in der Realität nur stark eingeschränkt gibt.
Hahahah Homo Oeconomicus, Unsichtbare Hand, etc. hatten wir bereits damals im Leistungkurs als die goldene Wahrheit eingetrichtert bekommen.
Schön zu lesen, dass ich damals mit meinem Gefühl recht hatte und das in die Kategorie “Theorie und Praxis sind zwei komplett unterschiedliche Stiefel, aber akzeptiert das an dem Punkt einfach mal so” passt :D
Hahahah Homo Oeconomicus, Unsichtbare Hand, etc. hatten wir bereits damals im Leistungkurs als die goldene Wahrheit eingetrichtert bekommen
Da würde ich aber mal ein ernstes Wörtchen mit dem LK-Lehrer sprechen.
Der Homo Oeconomicus ist ein Konzept, das bei großen Zahlen und vereinfachten Modellen gut funktioniert aber keine genaue Abbildung der Wirklichkeit.
Und die Unsichtbare Hand wurde schon von Adam Smith damals nicht so gemeint wie v.a. Libertäre das heute gerne auslegen.
Das Problem ist eben das Nutzer - auch in der Masse - nicht unbedingt in ihrem eigenen Interesse handeln. Das kann man häufiger beobachten.
Ohne jetzt defätistisch klingen zu wollen: Ich glaube das ein guter Teil der Reddit-Nutzerschaft genau das von Reddit bekommt, was sie wollen. Kurzfristiges Engagement mit harten positiven oder negativen Stimuli, zum “durchswipen”.
Schau dir an, was auf Reddit diese Tage tausende Upvotes bekommt: Mini-Videos oder Bilder mit irgendwelchen Überschriften oder Voice-Overs/Subtitles die den einzigen “Kontext” geben, egal wie undifferenziert, oder falsch, Hauptsache es kitzelt den Bereich in unserem Hirn, der Glücks- oder Hassgefühle weckt.
Wie oft haben wir schon erlebt, dass der Kontext für Einreichungen erst in den Kommentaren mühsam aufgearbeitet werden muss, weil die präsentierte “Wahrheit” eben doch im Bestenfall ein Graubereich, im schlimmsten Fall irreführend war?
Das mit dem “nicht in ihrem eigenen Interesse” ist mir zu fremdmanipuliert, zu passiv. Die Masse bekommt das, was sie will. Und was sie bekommt ist undifferenzierter Schwachsinn, schnelle Endorphinausschüttungen und Confirmation-Bias en-masse, weil alles andere zu viel Aufwand wäre…
Sorry für den rant, es kotzt mich einfach schon seit einiger Zeit an …
//edit: Ich will hier anmerken, dass ich hier nicht rüberkommen will wie “Old man yells at cloud”. Es ist mir absolut bewusst, dass der Wunsch nach einem “einfachen” Weltbild schon immer ein Problem war, das fest mit der Menschheitsgeschichte verwoben war, von der Antike bis in die Moderne. Nur, dass es eben für mich in den letzen Jahren immer spürbarer in Reddit sichtbar wurde…
Für mich war reddit immer mehr ein Ersatz für die alten Foren. Wenn sich das wirklich immer mehr Richtung TikTok entwickelt wird es wohl Zeit, sich was Neues zu suchen.
Die kleinen Subs waren/sind wie Foren. Drehscheibe zum Beispiel. Aber auch der Sub ist in den letzten Monaten stark gewachsen. Bei einigen Großen stand nur noch die Unterhaltung im Vordergrund. Am schlimmsten fand ich r/tja. Kritik an den geposteten Bildchen wurde nicht geduldet. Ich hatte mich immer gewundert warum ich dort so wenig Interaktionen mit meinen Kommentaren hatte, besonders wenn es kritische waren. Reveddit war dann sehr aufschlussreich was das Löschen von Kommentaren angeht.
by the way: Wurde eigentlich mal debattiert, ob man fediBB hier installiert, @wintermute?
Bin auch eher der Forentyp und daher auch über Friendica hier.
ja, vor allem eher nischige Dinge wie 40klore, killteam, allgemein Tabletop hat sich ja leider auf Discord/Facebook verlagert, arbeitsleben, combatfootage und soccer vermisse ich auch (manche mehr, manche weniger) auch wenn’s manchmal nur rumblödeln war, war schon nett vor allem auch mit internationalen Leuten zu kommunizieren
!soccer
thx
Ich freu mich, wenn es so eintritt. Dann haben wir einen “great filter” und eine angenehme Teilmenge an Nutzern wechselt ins Feediverse während die andere auf Reddit verbleibt.
Das ist auch nicht auf social media beschränkt.
Im ersten Semester VWL lernt man das Konzept des Homo Oeconomicus, des rational handelnden Menschen, kennen und bald darauf lernt man, dass es den in der Realität nur stark eingeschränkt gibt.
Hahahah Homo Oeconomicus, Unsichtbare Hand, etc. hatten wir bereits damals im Leistungkurs als die goldene Wahrheit eingetrichtert bekommen.
Schön zu lesen, dass ich damals mit meinem Gefühl recht hatte und das in die Kategorie “Theorie und Praxis sind zwei komplett unterschiedliche Stiefel, aber akzeptiert das an dem Punkt einfach mal so” passt :D
Da würde ich aber mal ein ernstes Wörtchen mit dem LK-Lehrer sprechen.
Der Homo Oeconomicus ist ein Konzept, das bei großen Zahlen und vereinfachten Modellen gut funktioniert aber keine genaue Abbildung der Wirklichkeit.
Und die Unsichtbare Hand wurde schon von Adam Smith damals nicht so gemeint wie v.a. Libertäre das heute gerne auslegen.