Das klingt in dieser Bubble natürlich lächerlich.
Aber ich verstehe das Argument:
Die öffentliche Verwaltung muss für alle Bürger zugänglich sein.
Und es gibt halt auch noch Bürger, die keinen PC und keine E-Mailadresse haben.Aber eins verstehe ich nicht: Warum braucht die Behörde dafür noch Fax-Geräte? Man kann sich eingehende Faxe auch per E-Mail zuschicken lassen, und dann selbst wieder E-Mails mit PDF-Anhang (z.B. eingescannte Dokumente) an eine Fax-Nummer versenden.
Dazu braucht man aber auch kein Fax. Wenn jemand ehrlich nicht in der Lage ist es elektronisch zu machen, kann er sich ja noch immer altmodisch per Post melden.
Ich glaube die Personengruppe, die Email nicht kann aber Fax schon, ist recht klein.
Ich glaube die Personengruppe, die Email nicht kann aber Fax schon, ist recht klein.
Dieses. Das sind 2 Technologien, die seit Jahrzehnten nebeneinander existiert haben. Es ist nicht so, als wäre Email der neue moderne Shit.
Dazu braucht man aber auch kein Fax.
Ja, steht doch da. Fax2Mail. Ordentliche Telefonieprovider machen das direkt serverseitig.
Die öffentliche Verwaltung muss für alle Bürger zugänglich sein.
Ja, und wer das nicht digital kann hat immer noch andere Wege wie persönlich, telefonisch, per Post oder er kann einfach jemand um Hilfe bitten oder digital am einem Internet Cafe oder Computer in einer Bibliothek oder ähnlichem. Fax ist einfach nicht mehr notwendig als Technologie, nein, auch nicht mit Mail-Gateway.
Also ich arbeite in einer bayerischen Behörde und wir haben kein Faxgerät mehr. Wie beschrieben wird uns eine E-Mail zugestellt wenn ein Fax herein kommt. Und im Extremfall könnten wir per E-Mail auch ein Fax rausschicken. Kommt allerdings in der Praxis kaum mehr zum Einsatz.
Ich hab auf Arbeit letztes Jahr zufällig erfahren, dass wir auch “per Mail” einfach versenden können. Hab das direkt ausprobiert. Ging nicht. Hab mal beim Zuständigen Team nachgefragt: Am Ende kam raus, es war schon seit Monaten “kaputt”, aber hat niemand gemerkt, da es niemand genutzt hat in der Zeit…
Fax ist eine unverschlüsselte Übertragung. Dessen sollte man sich bewusst sein. Außerdem Adressatenkreis: Bei einer Email kann man einigermaßen einschätzen wer die wohl ins Postfach bekommt. Beim Fax ist völlig unklar wo das Stückchen Papier rauskommen wird - es sei denn man digitalisiert das direkt und legt es in der Dokumentenverwaltung als neues Eingangsdokument ab. Aber wer hat in DE schon solche „ausgefeilten“ digitale Prozesse
Interessant ist, dass mittlerweile sogar der Nigerianische-Prinzen-Scam und seine Abwandlungen über das Faxgerät abgewickelt wird.
Wir haben auf der Arbeit eine Faxnummer und können Faxe am Computer empfangen. Neben “normalem” Werbemüll (“Wir kaufen Ihr Auto, egal, wie schrott es ist”) kommen auch ab und zu interessantere Anfragen rein: z.B. das Schreiben eines australischen Anwaltes, der unserem Geschäftsführer mittteilt, dass jemand in Australien mit gleichem Namen gestorben ist und sehr vermögend war, aber keine Nachkommen hinterlassen hat. Um dem Anwalt zu ermöglichen, das Geld aufs eingene Konto zu transferieren, bevor es an die australische Regierung geht, soll es nur vorab 5000 US-Dollar (!) kosten und man würde auch teilen (70/30)…
Eines muss man den Scammern und Spammern lassen: sie haben adaptiert und ihren Wirkungskreis mittlerweile auf das Fax ausgeweitet.
Das ist halt das richtige Zielpublikum. Wer so dumm ist, dass er heute noch freiwillig Fax benutzt, ist wahrscheinlich auch dumm genug, auf den nigerianischen Prinzen reinzufallen.
Ich würde gern Formulare auf Stein gemeißelt mit dem Pony Express versenden, bietet das Finanzministerium auch diese Möglichkeit?
Sommerlochthema im Winter, um den Volkszorn von den Nazis in der Regierung abzulenken.
Das Fax hat in Deutschland eine Sonderstellung, weil es als ‘sicher’ galt. Die Geräte wurden damals von der Bundespost geprüft. Google und Meta bekommen keine Daten. Man holt sich keine Viren ins Haus und Pornos kann man damit auch nicht gucken. Das Fax ist wie gemacht für eine deutsche Behörde.
Der Gerät faxt schweißfrei und hat nie Feierabend. Aus Anwendersicht ist ein physisches Faxgerät, anders als eine Softwarelösung, immer da, im Kopiererraum, wo es hingehört. Und wenn der Apparat kaputt ist, ruft man die Nummer auf dem Etikett an. Die Lösung ist praktisch fehlerfrei.
Im juristischen Kontext können Faxsendeberichte entscheidend sein, um die fristgerechte Zustellung von Dokumenten und Schriftsätzen zu beweisen. Dabei ist es wichtig, eine ordnungsgemäße Zustellung nachzuweisen, um Fristen einzuhalten oder zu verhindern, dass Rechte verloren gehen.
https://www.juraforum.de/lexikon/faxsendebericht
Bei normalen Emails kann nicht rechtlich bewiesen werden wann sie zugestellt wurden.
Das ist aber ein rechtliches und kein technisches Problem.
Das Emailprotokoll unterstützt das nicht…
Serverlogs sollten das hergeben. Oder der User selbst kann z.B. eine Mail im BCC an sich selbst schicken.
Klingt so sehr nach Bayern wie sonst kaum etwas…