Endlich was tun! Bundesweit protestieren Menschen gegen die AfD. Aber vielleicht ist die demokratische Mehrheit, für die sie stehen wollen, längst brüchig geworden.

[…]

Und schließlich basiert selbst das zentrale Ziel, die deutsche Mehrheit für den Kampf gegen die AfD zu aktivieren, auf einer Annahme, die sich womöglich gar nicht (mehr) von selbst versteht. Dass nämlich die allermeisten Deutschen, wenn sie so richtig in Wallung sind und sich entscheiden müssen, schon auf der richtigen Seite landen werden. Dass sich in diesem Land, wenn es darauf ankommt, eine Mehrheit gegen Rassismus und Autoritarismus formieren wird – und nicht dafür.

Es stimmt schon: Im Vergleich zu vorherigen politischen Auseinandersetzungen ist das hier wohl der Ernstfall. Und vielleicht muss man, um nicht zu fatalistisch auf die nächsten Monate zu schauen, noch mal zurückkommen zum Anfang. Zur berauschenden Kraft der ersten Demos, zur sozialen Energie. Diese “entsteht in ihrer Verausgabung”, schreibt Rosa. Die Hoffnung wäre also, dass sich gerade aus der Größe der Herausforderung die Energie ergibt, die es braucht, um sie zu bewältigen.

  • gnuhaut
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    10 months ago

    ich fänd’ ne echte alternative toll, die auch ein wenig auf den wähler hört. z.b. habe ich den eindruck von den grünen, dass sie bereit sind wirklich alles im namen des klimaschutzes zu opfern.

    Das ist jetzt ein Scherz oder? Die Grünen machen doch gar nichts für den Klimaschutz. Das ist eine grüngewaschene CDU, wenn man sich die tatsächliche Politik anschaut. Die Unterschiede sind rein rhetorisch.

    Im liberalen Staat ist eine Partei, die “auch ein wenig auf den Wähler hört”, unmöglich. Es kann lediglich mal vorkommen, dass der Wähler mit den herrschenden Kapitalisten gleicher Meinung ist, meistens weil die Kapitalisten ihn mit ihren Käseblättern das Hirn weichgespült haben. Aber wenn die Propaganda nicht funktioniert, macht man halt trotzdem, was die Kapitalinteressen wollen. Der Wähler darf dann seinem Frust an der Regierung Luft machen, in dem er seine Stimme einer anderen Partei gibt, die aber eh das Selbe gemacht hätte. Wenn wählen was ändern würde, wäre es schon längst verboten.