weitere Infos unter https://www.apabiz.de

Das antifaschistische pressearchiv und bildungszentrum berlin e.V., kurz das apabiz, entstand Mitte der achtziger Jahre als Antifa-Pressearchiv im „Papiertiger – archiv & bibliothek der sozialen bewegungen“, einem linken Archiv in Berlin-Kreuzberg. 1991 gründeten wir einen eigenen Trägerverein und zogen – bedingt durch den erhöhten Platzbedarf – in eigene Räume. Heute nimmt das Projekt bereits fast eine ganze Fabriketage in der Lausitzerstraße 10 in Anspruch.

Das apabiz wird getragen von einem Team von Mitarbeiterinnen, einem weiteren Kreis an verbunden Freundinnen, die ihr Wissen, ihre Zeit oder ihr Geld (Fördermitglied werden) mit dem apabiz teilen und einem Netzwerk von befreundeten Einzelpersonen und anderen antifaschistischen und antirassistischen Initiativen.

Was wir machen

Der Fokus der Arbeit des apabiz richtet sich auf die extreme Rechte in Deutschland nach 1945. Wir beobachten und analysieren militante Neonazis und RechtsterroristInnen, extrem rechte Parteien, Kameradschaften, organisierte RassistInnen und AntifeministInnen und etliche kleinere, aber interessante Nischenorganisationen wie völkische Germanengläubige oder die sogenannte »Lebensschutz«-Bewegung. Wir betrachten heutige rassistische, antisemitische und neonazistische Ideologien in den Kontinuitäten und Entwicklungen von Akteuren und Ideen.

Grundlage der Arbeit des apabiz ist das Material: Wir sammeln alles, was die extreme Rechte selbst publiziert und betreiben eine umfangreiche Bibliothek von Primär- und Sekundärliteratur zum Thema. Unser Team archiviert, katalogisiert und analysiert den ständig wachsenden Bestand und betreut die Besucher*innen und Interessierten, die mit diesem Material arbeiten und eigene Recherchen durchführen. (Archiv)

Ein weiterer Kernbereich der Arbeit des apabiz ist die Bildungsarbeit. Dem Wiedererstarken extrem rechter Ideologien entgegenzutreten, erfordert Entschlossenheit, Kreativität und Wissen. Wir wollen das im apabiz gesammelte Wissen über die extreme Rechte weitergeben. Interessierte sollen in die Lage versetzt werden, sich ein umfassendes Bild von extrem rechten Strukturen und Ideologien zu verschaffen. (Bildung)

Das Wissen, das aus der Arbeit des apabiz entsteht, geben wir auch in Form von Publikationen weiter. Das apabiz betreibt derzeit die Blogs »Berlin rechtsaußen« und »Rechtes Land«, publiziert mit dem »monitor« alle zwei bis drei Monate auf acht Seiten eigene Analysen und gibt jährlich die »Berliner Zustände« heraus. Das apabiz und seine Mitarbeiter*innen sind auch auf Podiumsdiskussionen, mit Artikeln, Interviews und Buchbeiträgen im journalistischen, aktivistischen und wissenschaftlichen Bereich vertreten. (Publikationen und Medienschau)

Mit den verschiedenen von uns getragenen Projekten sammeln wir die Expertisen aus unserem Netzwerk, bereiten sie auf und stellen sie der Öffentlichkeit zur Verfügung. (Siehe auch Themen)

Berlin rechtsaußen

Das Projekt »kompetente-netzwerke«, die Publikation »Berliner Zustände« und der Blog »Berlin rechtsaußen« haben einen klaren Berlin-Bezug. Sie bieten Menschen, die sich gegen Rassismus, Antisemitismus, Neonazismus, Homo- und Trans*feindlichkeit und andere menschenverachtende Ideologien und Akteure richten, eine Vernetzung zum Austausch von Expertisen und Veranstaltungshinweisen. Die »Berliner Zustände« bieten den Berliner Projekten eine jährliche Plattform zur Veröffentlichung der eigenen Sichtweise auf die Entwicklungen in dieser Stadt.

Auf unserem Berlin-Blog »Berlin rechtsaußen« veröffentlichen wir aktuelle Recherchen, Hintergründe sowie kurze Berichte über die extreme Rechte in Berlin. Außerdem bieten wir anderen Fachjournalist*innen ein Forum zur Veröffentlichung ihrer Beiträge. Unter der Rubrik »Berliner Zustände« werden Artikel von Berliner Initiativen zum Thema Ideologien der Ungleichwertigkeit publiziert. »Ein Blick zurück« beleuchtet anhand von Archivmaterial zeithistorische Ereignisse.

Die vom apabiz durchgeführte Dokumentation extrem rechter Veranstaltungen im öffentlichen Raum sowie die Erstellung der Berliner Zustände werden im Rahmen des »Berliner Landesprogramms gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus« finanziell gefördert.

www.rechtsaussen.berlin | @rechtsaussen

Rechtes Land

»Rechtes Land« ist ein Online-Atlas über rechte Strukturen und Aktivitäten in Deutschland. Kartiert darin sind Orte von Neonazis und anderer extrem Rechter, ihre Verbände, ihre Morde, ihre Überfälle und Aufmärsche. Es werden aber auch Informationen und Engagement gegen Rechts verzeichnet. Nicht zuletzt geht es darum, Orte des Erinnerns an den Nationalsozialismus zu zeigen. Rechtes Land wird vom apabiz betrieben, das zusammen mit befreundeten Initiativen und Journalist*innen diesen Online-Atlas aufgebaut hat und ihn betreut. Auf dem Blog blog.rechtesland.de wird über aktuelle Recherchen und Hintergründe berichtet. Lokaler stellt die Software zur Verfügung und unterstützt die Arbeit.

www.rechtesland.de | www.blog.rechtesland.de | @rechtesland

NSU-Watch

Das apabiz ist Gründungsmitglied der unabhängigen Beobachtungsstelle »NSU-Watch: Aufklären und Einmischen / Aydınlatma ve Müdahale«. NSU-Watch wird von einem Bündnis aus rund einem Dutzend antifaschistischer und antirassistischer Gruppen und Einzelpersonen aus dem ganzen Bundesgebiet getragen, die seit über einem Jahrzehnt zum Themenkomplex arbeiten und steht in enger Kooperation mit Anwältinnen der Nebenklage. NSU-Watch dokumentiert und analysiert den derzeitigen Strafprozess gegen mutmaßliche Mitglieder und Helfer des Nationalsozialistischen Untergrundes. Mitarbeiterinnen von NSU-Watch sind an jedem Verhandlungstag im Gerichtssaal dabei, berichten über Twitter (@nsuwatch) und erstellen detaillierte Protokolle und Berichte auch in türkischer Sprache.

www.nsu-watch.info | @nsuwatch

Kein Bock auf Nazis

Das apabiz hat 2006 zusammen mit der Berliner Band ZSK die Kampagne »Kein Bock auf Nazis« gegründet. KBAN unterstützt, vernetzt und informiert Jugendliche zum Thema extreme Rechte. Jetzt ist KBAN ein Projekt der ZSK Music GbR. Unterstützt wird die Kampagne von den Toten Hosen, Die Ärzte, Casper, Fettes Brot, Beatsteaks, Deichkind, Sportfreunde Stiller, Jennifer Rostock und vielen mehr.

www.keinbockaufnazis.de | @keinbockaufnazi ##Für wen wir arbeiten

Für wen wir arbeiten

Wir arbeiten für alle, die sich auf einer aktivistischen, bildungspolitischen, zivilgesellschaftlichen oder wissenschaftlichen Ebene mit der extremen Rechten beschäftigen und sich gegen diese engagieren.

Die Finanzierung des Archivs wird ausschließlich über Spenden und Zuwendungen im Rahmen einzelner Projektförderungen gedeckt. Unsere Fördermitglieder sichern den Erhalt des Archivs unabhängig von öffentlichen Geldern und damit von politischen Stimmungen. Wer unser Projekt laufend unterstützen möchte, kann Fördermitglied werden. Spenden an unseren gemeinnützigen Verein sind steuerlich absetzbar.

Antifaschistische Initiativen, Gewerkschafterinnen, Journalistinnen, Wissenschaftlerinnen, Lehrerinnen, wie auch Parteienvertreter*innen nutzen unser Archiv. Jede Woche bekommen wir zudem schriftliche Anfragen zu den unterschiedlichsten Aspekten unserer Arbeit und zum Thema extreme Rechte nach 1945.

Um nur einige Beispiele der vielfältigen Nutzergruppen des Archivs zu nennen:

  • Da ist beispielsweise der Schüler, der für ein Referat an seiner Schule über neonazistische Parteien Material benötigt und sich von uns die nötigen fundierten Informationen beschafft.
  • Eine Fernseh-Journalistin dokumentiert Originalmaterial mit der Kamera zur Illustration ihres Berichts über die extrem rechte Presselandschaft und erarbeitet sich die nötigen Hintergrundinformationen.
  • Eine Wissenschaftlerin forscht zu dem NSU und seiner Entstehung. In unserem Archiv kann sie die Publikationen der Naziskinheadszene der 1990er und frühen 2000er Jahre einsehen uns sich mit uns austauschen.
  • Aus einer Kommune in Brandenburg erreicht uns eine Anfrage, in welchem Zusammenhang dort aktive Neonazis bereits vorher aufgefallen oder einschlägig bekannt sind.
  • Ein Sozialarbeiter, dessen Klientel rassistisches Propagandamaterial in die Hände bekommen hat, will von uns wissen, welche organisierten rassistischen Strukturen dahinter stecken könnten.
  • Eine antifaschistische Jugendinitiative plant die Herausgabe einer Info-Broschüre zu lokalen Nazistrukturen und Handlungsstrategien dagegen und braucht Hilfe bei der Konzeption, Recherche und Durchführung des Projekts.
  • Ein Konzertveranstalter hat Probleme mit NazibesucherInnen bei Konzerten und will mehr über rechte Bands, Symbole und Kleidermarken wissen.

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Spendenkonto

apabiz e.V.
IBAN: DE30 1002 0500 0003 3208 00
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