Bis zum 18. Lebensjahr bezahlen die Krankenkassen die Impfung für Jungen und Mädchen gegen HPV. Die Logik hinter der Altersgrenze ist, dass die meisten Menschen bis 18 über sexuellen Kontakt mit HPV in Berührung gekommen sind.
Es gibt sehr viele Leute, die in dem Alter überhaupt noch keine sexuellen Kontakte hatten. Und laut Fachärzten kann die Impfung oft sogar nach einer Infektion noch sinnvoll sein.
Die Krankenkassen suchen sich auch echt jede Ausrede, um akut ein paar Euro weniger zahlen zu müssen, selbst wenn sie damit später potentiell Hunderttausende an Behandlungskosten sparen können.
In der S3-Leitline zur Impfprävention HPV-assoziierter Neoplasien wird eine Impfung bis 26 sogar explizit empfohlen.
Die Krankenkassen suchen sich auch echt jede Ausrede, um akut ein paar Euro weniger zahlen zu müssen, selbst wenn sie damit später potentiell Hunderttausende an Behandlungskosten sparen können.
Leider kommt die ökonomische Rechnung dazu bereits von der STIKO, das haben sich nicht nur die Krankenkassen ausgedacht.
Gibt es einen konkreten Grund dafür, dass es bis 26 empfohlen wird, oder gehen die einfach davon aus, dass mit 26 Jahren jeder sexuelle Kontakte hatte?
Das weiß ich nicht, da müsste man mal in die Langfassung schauen (oh je, ich weiß schon was ich morgen machen werde anstatt zu lernen… ^^).
Der Punkt darunter ist aber tatsächlich, dass ab 27 keine Empfehlung ausgesprochen wird. Meine Vermutung ist, dass es vor allem davon abhängt, welche Studien mit welchen Altersgrenzen durchgeführt wurden.
Würde mich interessieren!
Tatsächlich konnte ich dazu keine explizite Begründung finden, obwohl die Empfehlung „HPV-impfnaiven Erwachsenen im Alter von 27 Jahren oder älter sollte unabhängig von ihrem Geschlecht eine HPV-Impfung nicht empfohlen werden.“ als „Evidenzbasierte Begründung“ aufgeführt ist. Interessant ist aber, dass der Konsens bei dieser Empfehlung geringer ist als bei den anderen Empfehlungen („in Bezug auf Frauen mit mehrheitlicher Zustimmung (72,7% Zustimmung), in Bezug auf Männer mit Konsens (81,8% Zustimmung)“).
Außerdem findet sich dieser Absatz:
In den USA ist die HPV-Impfung auch jenseits von 17 Jahren empfohlen, und zwar für alle Erwachsenen bis 26 Jahre bzw. von 27 bis 45 Jahren nach individueller Abwägung (shared clinical decision making). In den US-Impfempfehlungen wird darauf hingewiesen, dass die Effektivität der Impfung hoch ist, wenn man den vom Impfstoff abgedeckten HPV-Typen vor der Impfung noch nicht exponiert war und niedrig, wenn man bereits multiple Sexualpartner hatte.
Danke! Klingt, als sollte ich mich doch noch mal um eine HPV-Impfung kümmern. Mal sehen, wie teuer das für Selbstzahler wird …
Kostet fast nicht… abgesehen von den 600 € für den Impfstoff. (Bis vor kurzem waren das „nur“ 450 €).
Meine Kasse (TK) hat soweit ich mich erinnere die Impfung auch nach dem 18 bezahlt.
bis 25 bezahlt die meine ich
Hab sie mit 34 bezahlt bekommen.
Ich habe extra die Krankenkasse gewechselt zu einer die angebliche alle ärztlich empfohlenen Impfungen bezahlt, damit ich das in einem Alter weit jenseits der Grenze trotzdem noch erstattet bekommen kann. Der Prozess ist aber noch nicht durch, deshalb möchte ich hier keine Empfehlung geben bevor wirklich 100 % klar ist, dass das funktioniert.
Ich verstehe den zitierten Satz ehrlich gesagt nicht. Warum ist es bei Leuten, die Sex haben, egal, ob sie das weiter geben können?
Eine Impfung schützt nicht (bzw. nicht so gut) gegen eine Infektion mit Papillomaviren, wenn man schon infiziert ist. Das ist ja eigentlich bei den meisten Viren so.
Info-Kommentar, in Österreich ist es im Moment für Leute unter 30 gratis.
Was hier noch fehlt:
Für die komplette HPV-Impfung mit bis zu drei Einzeldosen muss man also für den Impfstoff bis etwa 480 Euro zahlen. Hinzu kommen Gebühren für die ärztliche Beratung, die Verordnung und die Impfung selbst.
https://www.krebsinformationsdienst.de/krebs-vorbeugen/hpv-impfung
Hab seit letzter Woche die 3. Impfung im Arm. Meine Krankenkasse zahlt das nicht direkt, aber erstattet die Kosten für den Impfstoff und die Impfung, sodass ich am Ende nur die Differenz zwischen privatem Gebührensatz und Kassenärztlicher Vergütung zahlen muss.