Ich habe, seit dem ich Pilze züchte, den Anbau in Eimern propagiert.

Aus vielen Gründen:

  • Kein Müll, man kann die Eimer theoretisch unendlich wiederverwenden;
  • Praktisch, da stapelbar;
  • Günstig
  • uvm.

Ich würde es für bestimmte Strains auch weiterhin empfehlen, z.B. resistente/ robuste Austernpilzsorten.

Für mich waren Eimer immer das Non-Plus-Ultra und Beutel eine Umweltsünde. Ich hab mich immer etwas davor geschämt, auf Beutel zurückzugreifen, weil es ja Einwegartikel sind.

Nun habe ich aber für mich jetzt aber den Schlussstrich gezogen.

Beweggründe

  • Mir sind neulich (mal wieder!) 80% meiner Eimer vergammelt. Insgesamt habe ich einfach immer noch konstant unangenehm hohe Ausfälle. Es sind offene Systeme, die einfach sehr anfällig für Kontaminationen sind;
  • Das Auswaschen ist echt nervig. Im Winter bei 2°C Nieselregen im Garten zu stehen und grün gewordene Eimer auszuschrubben ist ein Pain;
  • Das Desinfizieren mit Chlorbleiche ist super ungesund (es entstehen vermutlich Chloramine, die bei mir enormen Husten auslösen). Da ich das im Bad machen muss (Badewanne einzig möglicher Ort) ist das echt blöd…;
  • Die Methode ist doch nicht so nachhaltig wie gedacht. Ich darf dank Kontamination oft echt viel wegwerfen, und ich habe mich dazu entschieden, einen Großteil der Eimer zu entsorgen, da ich sie ums Verrecken nicht mehr sauber bekomme, bzw. sie kaputt sind.

Wieso Filterbeutel?

  • Autoklavierbar. Ich kann 100% steril arbeiten;
  • Günstig, ein Beutel kostet nur paar Cent;
  • Geschlossenes System: ich gebe den unsterilen Grainspawn (Hirse) in eine der unteren Ecken, füge die Holzpellets und Wasser hinzu, verschließe ihn und hau ihn in den Schnellkochtopf. Nach 2 Stunden ist alles top steril. Flüssigmyzel in die GS-Ecke durch Silikonklecks spritzen, eine Woche warten, schütteln, warten, aufschlitzen, ernten. Es bleibt bis zum Schluss alles steril;
  • Nährstoffreiches Substrat verwendbar: bei Eimern geht nur Holz, weil kein anderer Organismus es will. Bei Beuteln kann man auch z.B. Sojaspelzen hinzufügen und somit den Ertrag erhöhen;
  • Bequem: kein Auswaschen und Vorbereiten der Eimer mehr nötig;
  • Tatsächlich nachhaltiger: man wirft weniger weg und braucht auch weniger Equipment, z.B. keine GS-Gläser mehr.

Wenn man nur anfängerfreundliche Sorten anbaut funktionieren Eimer super.
Die Einer, die ich verwende/ verwendete habe ich allesamt vorm Müll gerettet und geschenkt bekommen.
Aber zumindest ich hab jetzt genug davon und fahre mit Beuteln besser. Die sparen mir viele kostbare Nerven…

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  • 🦄🦄🦄@feddit.de
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    10 months ago

    Bin gerade beim Stöbern über den Post und die Gruppe hier gestolpert. Klingt spannend!

    Als jemand, der so gar nicht Pilze züchtet: Wie funktioniert das mit den Eimern? Plastik oder Metall? Wenn ersteres, gibt es da Bedenken, dass sich Mikroplastik ablöst?

    • Guenther_Amanita@feddit.deOPM
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      10 months ago

      Hey hey hey! Willkommen! ✌️🍄

      Hier wäre ein Guide, wie das mit der Einerzucht so ablaufen würde.
      Irgendwo hier im Sub hab ich auch mal ein YT-Short geteilt, wo das in einer Minute erklärt wird.

      Über Mikroplastik braucht man sich da keine Sorgen machen. Sowohl die Tüten, als auch die Eimer, sind aus PE bzw. PP, welche beide komplett inert sind und nicht von den Pilzen verdaut werden können.

      Btw, was Mikroplastik angeht, würde ich mir 1000x Mal mehr Sorgen um Polyesterkleidung und co. machen, das ist deutlich verbreiteter und ohnehin schon sehr fein.