In letzter Zeit passiert es immer häufiger, das ein Admin / Moderator eine ganze Instanz blockiert, weil es ein Problem mit einem einzelnen Account auf einem anderen Server gibt. Das führt dann natürlich dazu, das alle Accounts der beiden Instanzen nicht mehr miteinander kommunizieren können.

Das Problem besteht aber eigentlich aus meiner Wahrnehmung schon auf einer viel tieferen Ebene.

Denn natürlich müssen die Verhaltensregeln verschiedener Instanz nicht im Detail zusammenpassen. Es ist also sehr wahrscheinlich, das bestimmte Inhalt in der Instanz A noch zu den Regeln passen, aber so nicht mehr bei der Instanz B geduldet werden.

Schneinbar übertragen viele Moderatoren ihre lokalen Regeln jetzt inhaltlich auf alle Instanzen im gesamten Fediverse und begehen damit aus meiner Sicht einen Fehler bei der Moderation, weil ihre Regel gar nicht für diese Ebene vorgesehen sind.

Aus meiner Sicht wäre es in solchen Fällen völlig ausreichend, wenn man nur den problematischen Beitrag (oder den ganzen Account) lokal verbannt. Theoretisch könnte man es aber auch den Usern selbst überlassen, was sie von anderen Instanzen nicht sehen wollen. Es ist ja mittlerweile sogar möglich als User ganze Instanzen zu blockieren.

Das blockieren einer ganzen Instanz ist hier aus meiner Sicht nicht angemessen, außer wenn man zum Beispiel eine Umfrage bei den eigenen Usern gestartet hat, die zu dem Ergebnis kommt, dass die Mehrheit nicht mehr mit der anderen Instanz föderieren will.

Ich bin schon gespannt wie euer Meinung zu diesem Thema ist.

############################################################

English translation from Kromonos:

Lately, it happens more and more often that an admin / moderator blocks a whole instance because there is a problem with a single account on another server. This leads, of course, to the fact that all accounts of the two instances can no longer communicate with each other.

But the problem actually exists from my perception already on a much deeper level.

Because, of course, the behavior rules of different instances do not have to match in detail. So it is very likely that certain content in instance A still fits the rules but is no longer tolerated in instance B.

It seems that many moderators now transfer their local rules to all instances in the entire Fediverse and thus, in my opinion, make a mistake in moderation because their rules are not intended for this level.

From my point of view, it would be sufficient in such cases to ban only the problematic post (or the whole account) locally. Theoretically, it could also be left up to the users themselves what they don’t want to see from other instances. It is now even possible as a user to block entire instances.

In my opinion, blocking an entire instance is not appropriate unless, for example, you have started a survey among your own users, which concludes that the majority no longer wants to federate with the other instance.

I’m already curious what your opinion is on this topic.

  • @Brattea
    link
    43 years ago

    So really if an instance has terrible moderation it shows in the type of people that post there. If it so happens you don’t wanna federate with instances that don’t take bad behavior seriously or have a much larger tolerance for bad behavior it might be nicer to keep them away and any future problems which can occur.

    In a lot of cases blocked instances advertise themselves as lax or with few rules.and they attract all the wrong types of people. Very frequently if people don’t wanna associate with those people it’s a problem with those people.

    You don’t get blocked by a bunch of people then think that you aren’t the problem. People want a clean house, less toxicity, and a moderation team that doesn’t act like a push over.

  • @poVoq
    link
    3
    edit-2
    1 year ago

    deleted by creator

  • Ephera
    link
    33 years ago

    Hmm, also grundsätzlich finde ich es schon richtig, wenn ein Moderator auch mal ganze Instanzen blockiert, sofern das im Sinne der jeweiligen Community ist.

    Ich finde eher, dass die Rahmenbedingungen ausschlaggebend sind.
    Z.B. gibt es Instanzen, wo die Mods proaktiver vorgehen und andere, wo man eher erstmal nichts tut, wenn es kein offensichtliches Problem gibt.

    Oder auch Instanzen, wo man vielleicht eher das Feedback der Community vorher einholt, Regeln schmiedet etc. und andere, wo da nicht so viel Wert darauf gelegt wird.

    Im Grunde muss man als Benutzer da die richtige Instanz für sich finden.
    Oder wenn’s dir irgendwo gut gefällt, bis auf diese Vorgehensweise, dann kannst du ja den Mods auch einfach das Feedback geben, bzw. die Diskussion mit der jeweiligen Community führen.

    • Don di DislessiaOP
      link
      fedilink
      23 years ago

      Mir geht es bei diesem Post nicht um die lokale Moderation.

      Wer so eine Instanz betreibt und sie für andere zur Verfügung stellt, der hat da natürlich auch das “Hausrecht” und darf Leute mit denen er nichts zu tun haben will, vor die Tür setzen.

      Es ist aber etwas ganz anderes, wenn man wegen einem Einzelfall, oder wegen anderen Vorgehensweisen / Meinungen bei der Moderation, die Kommunikation zwischen so vielen Personen behindert.

      Das ist quasi so, als ob man als Restaurant die Straße sperrt, weil einem die Pizza auf der anderen Seite der Straße nicht gefällt.

      Insbesondere gilt das für große Instanzen (mit mehr als 1000 Usern), die so kleine Instanzen komplett lahm legen können. Es gibt ja auch schon Fälle, wo solche Blockaden dazu geführt haben, das deshalb kleinere Instanzen komplett aufgegeben wurden, was auf keinen Fall im Sinne einer föderierenden sozialen Gemeinschaft sein kann.

  • Jakob :lemmy:
    link
    fedilink
    32 years ago

    X-Post aus dem Fediverse

    Ich hab vor ein paar Tagen mal wieder Peertube-Instanzen durchgesehen… Es ist leider echt zum heulen, wieviele Müll-Instanzen es mittlerweile gibt. KenFM eröffnet offenbar wie ein ADHS-Kind neue Instanzen am laufenden Band… und überall der selbe Scheiß…

    Ich muss mich nochmal wiederholen… Gebe ich solchen Idioten und solch idiotischem Inhalt durch Föderation noch Bühne, mach ich mich als Admin mitschuldig an der Weiterverbreitung von Lüge, Falschen “Wahrheiten”, Hetze, Fakenews usw. Und da sehe ich nicht nur eine “Verantwortung” sondern in dem Falle sehe ich sogar tatsächlich “Schuld”.

    In der Twitter/Facebook-Welt ist ein “ausgrenzen” von solchen Inhalten und Usern ja ein Unsichtbarmachen. Bist du nicht auf Twitter/Facebook erreichbar, bist du einfach in diesem Universum weg vom Fenster. Tot. Du hast keine Chance, mit Menschen in Kontakt zu treten.

    Im Fediverse bleibst du aber sehr wohl sichtbar. Jeder hat die Möglichkeit auf deine Instanz zu gehen und sich dort deine Inhalte anzusehen. Daher ist ein Blockieren von Instanzen keine Auslöschung, sondern tatsächlich das Wahrnehmen von Moderationsaufgaben von Inhalten die dem/den Besitzer/n einer Instanz anzulasten sind. Sowohl in der Tätigkeit (selbst oder in ein Moderationsteam ausgelagert) wie auch rechtlich und auf jeden Falle aber auch moralisch.

    Und jemand der “schmuddelige” Inhalte gerne konsumieren möchte, kann und wird das sowieso machen. Aber bitte nicht auf “meiner” Instanz.

  • @poVoq
    link
    2
    edit-2
    1 year ago

    deleted by creator

  • @allo@feddit.de
    link
    fedilink
    23 years ago

    Ich denke für Instanzbetreiber ist es vor allem eine Haftungsfrage. Wer federiert, der speichert zumindest zeitweise fremde Inhalte auf seiner Instanz. Relevant wird das (in Deutschland) ab Kenntnisnahme und vor allem für Inhalte die öffentlich abrufbar sind. Das heißt wenn man auf einer Instanz die öffentliche Zeitleise sehen kann und dort z.B. strafbare Holokausverharmlosung zu lesen ist, kann das zu einem Problem werden.

    Hat hingegen ein Nutzer den Inhalt bekommen weil er dem Autor folgt ist das erst mal vermutlich kein Problem, denn es dürfte (auch wenn es technisch anders läuft) gesehen werden als hätte er die fremde Seite besucht um die Inhalte des Autors zu lesen, während die öffentliche Timeline einer Instanz die Inhalte darstellt als würden sie zur Webseite gehören (wieder aus Sicht eines Richters, der sich nicht für die Details wie es wohin gepusht wird interessiert).

    Was nachdem zum Beispiel eine Instanz von einer öffentlichen Timeline ausgeschlossen wurde, oder nachdem die öffentliche Timeline nur für eingeloggte Nutzer sichtbar ist bleibt, ist Fediversumspolitik. Hier können gerade große Instanzen Druck aufbauen, was auch viel zu häufig passiert. Inklusive Gruppendruck “Wenn ihr mit denen federiert, federieren wir mit euch nicht mehr,” was ein Machtkampf zwischen den Admins ist auf Kosten der Nutzer. Die Auslöser für die Machtkämpfe sind natürlich oft einzelne unsympathische Nutzer, aber der eigentliche Konflikt ist dass ein Admin dem anderen in die Moderation rein reden möchte.

    Lässt man wieder die technischen Details außen vor, ist ein Instanzblock durch einen Admin, als ob der Netzwerkadministrator eine Seite sperrt, während ein (Instanz)Block durch einen Nutzer ist wie wenn der Nutzer in seinem Browser ein Addon installiert, was bestimmte Seiten (auf denen er z.B. zu viel Zeit verschwendet) für ihn sperrt. Das Stichwort dazu lautet “Filtersouveränität.” Mein Admin soll mir alle Inhalte zugänglich machen, und ich selber filtere dann aus was ich nicht haben möchte.

    Die Ironie an der Sache ist, dass gerade die Leute die sich sonst für diese Freiheiten stark machen im Fediversum ihre Macht ausnutzen um dem Netzwerk Regeln zu diktieren, die es spalten wenn sie zu kontrovers werden und es nach der Meinung weniger verbiegen wenn es einen zu großen Konsens gibt bestimmte Dinge zu verbieten. Der Nutzer hat dabei wenig Einfluss. Zu sagen der Nutzer kann eine eigene Instanz starten ist dabei auch nicht zielführend, weil diese Instanz natürlich auch die Aufforderung “Wenn du nicht X blockst, blocken wir dich” bekommt und als Instanz mit wenigen Nutzern dem Druck nichts entgegenzusetzen hat.

    Und hier verliert ein federiertes System sogar gegen zentralisierte. Eine Seite wie Twitter mag zwar scheinbar willkürlich handeln, hat aber einen gemeinsamen Leitfaden für alle Inhalte, die alle ähnlich moderiert werden, während in einem System wie dem Fediversum jeder Admin anders handelt, dabei aber teilweise versucht anderen sein Handeln aufzudrücken, entweder über diese Politischen Querelen, oder technisch indem er seinen Nutzern einfach die Inhalte anderer vorenthält. Einspruch ist dabei selten möglich und rechtlich gerade für Nutzer anderer Instanzen wenig Handhabe vorhanden, gerade weil die Instanzen oft unkommerziell betrieben werden und zu wenig Nutzer haben um von Gesetzen erfasst zu werden, welche Nutzern die Möglichkeit geben Ansprüche durchzuklagen.

    Eine echte Lösung ist da kaum in Aussicht, weil die Politik viele Gruppen zu verbinden, die jeweils einen starken Anführer haben das Problem ist und nicht die Technik. Jedenfalls solange man federiert. Eine Alternative wäre hier noch ein P2P-System in dem es gar keine Gruppen wie Mastodon-Instanzen mehr gibt, sondern nur noch einzelne Nutzer die untereinander Nachrichten austauschen. Dort ist man von keinem mehr abhängig, da quasi jeder Nutzer sein eigener Admin für eine “Instanz” mit einem Nutzer ist. Dafür sind solche Systeme technisch eine größere Herausforderung.

    Dazu kommt, dass das Instanzensystem von Mastodon (und ähnlichen) Vorteile hat dadurch dass es Communities bildet. Wählt man eine passende Instanz lernt man in der local timeline Leute mit ähnlichen Interessen kennen. In einem komplett verteilten (P2P-)System gibt es keine solche Timeline, sondern man muss sich die Leute denen man folgen möchte anders suchen. Natürlich kann man nach einem gelungenen Start dann Accounts über Boosts und ähnliches finden, aber am Anfang steht man ganz alleine da, während manche Mastodon-Instanzen gerade für die Nutzer auf der eigenen Instanz interessant sind und die auf anderen Instanzen eher als Bonus dazu kommen, sodass man sich nicht bei mehreren Foren anmelden muss, wie es bei anderen Systemen wie ben Webforen der Fall ist.

    • Don di DislessiaOP
      link
      fedilink
      23 years ago

      Ich gehe bei meinem Artikel davon aus, das beide Instanzen im gleichen Rechtsraum sind und sich an die bestehenden Gesetzte halten.

  • @ttmrichter
    link
    23 years ago

    Are you paying for my time as a (hypothetical) instance admin? No?

    Then please don’t tell me how to spend it.

    Some people may enjoy the process of moderating down to fractally infinite depths. Others do not and will use the coarsest settings that minimize their work load. The Fediverse should encompass both kinds.

    If you as a user don’t want a moderator who bans entire instances for incompatible rules, find an instance with a moderation/enforcement policy you agree with and move on.

    (Or start paying your instance admin a salary to administer the way you want it.)

    • Don di DislessiaOP
      link
      fedilink
      13 years ago

      Ich bin Moderator einer Mastodon Instanz, die von einem Verein betrieben wird, ich bin also Angestellter und Besitzer dieser Instanz. Bei diesem Beitrag geht es ja nicht um die lokale Moderation einer Fediverse Instanz, sondern um die Verbindungen zischen diesen Instanzen. Für die würde ich mir persönlich etwas mehr Demokratie wünschen.

      • @ttmrichter
        link
        33 years ago

        Ich bin Moderator einer Mastodon Instanz, die von einem Verein betrieben wird, ich bin also Angestellter und Besitzer dieser Instanz. Bei diesem Beitrag geht es ja nicht um die lokale Moderation einer Fediverse Instanz, sondern um die Verbindungen zischen diesen Instanzen. Für die würde ich mir persönlich etwas mehr Demokratie wünschen.

        So when you’re willing to pay money to the other Fediverse instance owner/operators for their time (or for the salary of someone they hire) to do things your way, drop them a line. Until then, worry about your instance and leave the rest to worry about theirs. If the users of an instance don’t like the moderation policies of that instance, it is generally easy to move to another instance.

        I think the real problem you have is that other people are making choices differently than the choices you want them to make, which kind of means you’re not grokking the entire point of federation. The point of federation isn’t “everything identical except the URL” it’s “everybody joins (or sets up and runs) the instance that does things the way they want them done”. Which means, yes, that some will do things in a way you personally don’t approve of.

        And that is fine.